Eine Frau bekommt ihre Corona-Impfung im Impfzentrum
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com
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Coronavirus

Eine Million Geimpfte in Niederösterreich

In Niederösterreich wurde eine markante Schwelle im Kampf gegen die Pandemie überschritten: Eine Million Menschen sind zumindest einmal geimpft, mehr als 600.000 sind bereits voll immunisiert. 30 Prozent aber haben weder Impfung noch Termin.

Genau 1.002.000 Menschen in Niederösterreich ließen sich bislang zumindest einmal gegen das Coronavirus impfen, knapp 603.000 bekamen auch schon den zweiten Stich. Dazu kommen 20.000 Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher, die einen Termin haben.

Im kommenden Monat würden vor allem Zweitimpfungen verabreicht, heißt es von der Impf-Koordination, geplant sind bis zu 20.000 Termine pro Tag. Das Tempo ist eines der höchsten aller Bundesländer, was Gesundheits-Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) auf das professionelle Angebot zurückführt, wie sie sagt: „Wir begannen bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten und als dann genug Impfstoff da war, erweiterten wir auf die Landesimpfzentren. In beiden Bereichen ist alles sehr gut abgelaufen und auch die Anmeldung im Internet lief hervorragend.“

Trendumkehr: Mehr Termine als Impfwillige

Jetzt aber dürfte es weitaus schwieriger werden, dieses Tempo beizubehalten, denn 31,6 Prozent der impfbaren Bevölkerung Niederösterreichs haben weder Impfung noch Termin. Zur berühmten „Herdenimmunität“, also dem Schutz aller Menschen, fehlt noch etwas.

Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) hofft auf die Überzeugungskraft derer, die schon geimpft sind: „Es bringt einfach mehr Freiheiten, man muss nicht immer testen gehen. Das Testen wird ja auch irgendwann eingeschränkt werden, vielleicht wird es auch einmal etwas kosten. Klar ist dagegen: Der Staat bietet eine kostenlose Impfung an.“

Niederösterreich gegen Geld für Impfung

Einen zuletzt wieder geforderten Corona-Bonus von 50 Euro für alle, die sich impfen lassen haben, lehnt Pernkopf ab, er setzt auf Eigenverantwortung. Auch bei jüngeren Menschen, die noch die größte Skepsis aufweisen. „Wer geimpft ist, für den ist die Pandemie de facto vorbei, man ist gegen einen schweren Verlauf geschützt. Das ist notwendig und bringt Freiheit und Sicherheit.“

Königsberger-Ludwig betont noch einmal auch die gesellschaftliche Verantwortung den anderen gegenüber, die von einer Impfung ausgeht. Und dass man die Möglichkeiten habe, wieder zu feiern, sei das eine, aber: „Es geht nach wie vor um eine schwere, hochansteckende Krankheit, die Jüngere genauso treffen kann. Und auch bei einem leichten Verlauf ist noch keinesfalls klar, wie die Long-Covid-Folgen ausfallen können, denn das ist noch nicht erforscht.“ Und wie aktuelle Lockdowns in Portugal oder in Australien zeigen, ist die Pandemie noch längst nicht vorbei.