Aufstellen der Bank
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Kultur

Eine Bank gegen das Vergessen

Am Ostarrichiplatz in Wien entsteht eine Gedenkstätte für die in der Nazizeit ermordeten Juden. An diesem Projekt arbeiten auch Steinmetzlehrlinge der Landesberufsschule in Schrems (Bezirk Gmünd) mit. Sie bauten eine steinerne Bank für den Eingangsbereich.

Bei dem Projekt stellten die Berufsschülerinnen und Berufsschüler nicht nur ihre handwerklichen Fähigkeiten unter Beweis, sie beschäftigten sich auch fächerübergreifend mit der Geschichte der Nazizeit und der Judenvernichtung. Die Shoah Mauer der Gedenkstätte in Wien wird an die Namen von 65.000 ermordeten österreichischen Jüdinnen und Juden erinnern. Bis zum Herbst werden 160 Steintafeln errichtet – mehr dazu in news.ORF.at.

In der Landesberufsschule Schrems (Bezirk Gmünd) bauten die Steinmetzlehrlinge eine Steinbank, die am Eingang der Gedenkstätte aufgestellt wird. Sie zeichneten die Pläne, bearbeiteten den Stein und gravierten eine Inschrift. Für die Lehrlinge war das Projekt mehr als ein gewöhnliches Übungsprojekt, man habe auch viel über die historischen Hintergründe der Shoah gelernt, erzählt Steinmetzlehrling Matthias Pegritsch gegenüber noe.ORF.at: „Man soll nicht vergessen, welche schlimmen Dinge damals passiert sind. Man soll sich natürlich erinnern und diese Gedenkstätte ist dafür perfekt geschaffen." Steinmetzlehrling Zoltan Wittmann ergänzt: " Ich werde stolz sein, wenn ich dort vorbeigehe und weiß, dass wir daran mitgearbeitet haben.“

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Bankherstellung
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Steinmetzlehrlinge der Landesberufsschule in Schrems haben die Bank gestaltet
Aufstellen der Bank
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Aufstellen der Bank
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Aufstellen der Bank
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„Zukunft der Gedenkstätte liegt in der Jugend“

Fachlehrer Christian Binder lobt das Engagement der Schremser Berufsschülerinnen und Berufsschüler: „Wenn sie sehen, dass ihr Werkstück in der Öffentlichkeit Platz findet und wirklich etwas von Bedeutung ist, dann ist auch der Ehrgeiz und die Begeisterung viel größer.“ Für den Architekten der Shoah Namensmauern Gedenkstätte Wolfgang Wehofer ist gerade das Engagement junger Menschen für dieses Projekt besonders wichtig. „Die Zukunft für die Gedenkstätte liegt ja nicht in erster Linie bei den älteren Leuten, sondern bei der Jugend. Die Jugend soll sehen, wie mit der Geschichte umgegangen wurde und wie vor allem mit den Juden umgegangen wurde.“

Die 280 Kilogramm schwere Bank ist aus dem gleichen Granitstein wie die Namensmauern der Gedenkstätte gefertigt. Im Herbst soll sie in Wien aufgestellt werden – als Zeichen der beständigen Erinnerung.