ausgesetzter Teddyhamster
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Chronik

Teddyhamster wurde wie Müll entsorgt

Ein Teddyhamster wurde vor Kurzem in Wien-Liesing ausgesetzt. Das Tier wurde in einer Wohnhausanlage bei den Mistkübeln in einem Transporter abgestellt. Im Tierschutzhaus Vösendorf (Bezirk Mödling) wurde er versorgt und wartet nun auf ein neues Zuhause.

Eine Bewohnerin der Wohnhausanlage hatte den Teddyhamster entdeckt und ihn sofort in das Tierschutzhaus Vösendorf von Tierschutz Austria (TSA, der neue Auftritt des Wiener Tierschutzvereins, Anm.) gebracht. Dort wurde der kleine Nager tierärztlich untersucht, glücklicherweise konnten keine Erkrankungen oder Verletzungen festgestellt werden.

„Nun ist Kopernikus, so der neue Name des Tieres, im TSA-Kleintierhaus untergebracht, wo er liebevoll betreut wird und nach Ablauf der gesetzlichen Fristen auf neue Besitzer wartet“, hieß es am Montag in einer Aussendung. TSA ersucht aber um Verständnis, dass noch keine genauen Angaben zum Vergabezeitpunkt des Tieres gemacht werden können, auch Reservierungen sind nicht möglich.

Der Teddyhamster ist eine Goldhamsterrasse, die sich durch langes, weiches Fell auszeichnet. „Die Tiere sind Einzelgänger und reagieren auf Artgenossen außerhalb der Paarungszeit recht aggressiv, so TSA. Daher sollten sie allein gehalten werden. Teddyhamster sind dämmerungs- und nachtaktiv.

TSA: „Jetzt kommen die Corona-Tiere“

„Die Befürchtungen wurden leider wahr – und das sogar noch früher als gedacht. Tiere, die während der Pandemie unüberlegt angeschafft wurden, landen nun in den Tierheimen oder werden ausgesetzt. Vor allem Hunde boomten und sind davon nun besonders betroffen“, heißt auf der Website von Tierschutz Austria.

Hunde in der Hundeschule
ORF / Brunner
Während der Lockdowns gab es einen Hunde-Boom und nun laut TSA auch ein Boom bei den Hundeabgaben

Die Abgabeanfragen bei Hunden hätten sich seit Kurzem im Vergleich zum Normalzustand vervierfacht, das bringe auch das Tierschutzhaus Vösendorf langsam an seine Kapazitätsgrenzen. „Das Gros dieser zusätzlichen Hunde wurde tatsächlich als Welpe während der Pandemie angeschafft, Verhaltensauffälligkeiten durch mangelnde Kenntnis in puncto Hundeerziehung sind bei diesen Vierbeinern leider kein Einzelfall.“

TSA versucht, dem entgegenzuwirken: So werde bei den Gesprächen versucht, die Menschen vor der Abgabe entsprechend zu beraten, Trainingsmöglichkeiten und Lösungsvorschläge werden diskutiert, um eine Abgabe zu verhindern. „Fruchtet dies nicht, wird stattdessen auch die Aufnahme in die sogenannte Privatvermittlung, ein kostenloses Service von TSA, angeboten. Dabei muss ein Fragebogen zum Tier ausgefüllt werden, das Tier verbleibt beim Besitzer“, heißt es seitens TSA. Sollten sich Interessen für dieses Tier melden, wird der Kontakt weitergeleitet, dem Tier ein Aufenthalt im Tierheim erspart.