Im Bild zieht eine Ärztin den Corona-Impfstoff auf.
APA/BARBARA GINDL
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Niederösterreich impft

Schönwetter sorgt für Impfabsagen

Bereits mehr als eine Million Menschen in Niederösterreich sind zumindest einmal geimpft. Immer wieder werden Termine aber nicht wahrgenommen, etwa wenn das Wetter besonders schön ist. Das stellt die Organisatoren der Impfstraßen vor Probleme.

56.000-mal sind Menschen in der Impfstraße Arena Nova in Wiener Neustadt bisher geimpft worden. Immer wieder melden sich aber in letzter Zeit Menschen zu einer Impfung an und kommen dann nicht, ohne abzusagen. Laut Impfkoordinator Gerald Stangl sind es an den Wochenenden etwa fünf Prozent. „Das ist für uns ein Problem beim Kalkulieren der Impfstoffmenge. Da ist immer die Frage, wie viel Impfstoff ziehen wir auf. Es ist temperaturabhängig. Je schöner das Wetter, besonders Samstag oder Sonntag, desto öfter werden Termine nicht wahrgenommen“, so Stangl.

Die bereits aufgezogenen Impfdosen können nicht aufgehoben werden. Daher greifen die Organisatoren auf die Wartelisten zurück und versuchen, einen Ersatzimpfkandidaten zu finden. Bisher ist das immer gelungen, so Stangl, es musste in Wiener Neustadt kein Impfstoff weggeworfen werden.

Impfzentrum St. Pölten am ersten Tag am 19. April 2021
ORF
Ist der Impfstoff einmal aufgezogen, muss er rasch verimpft werden. Bei kurzfristigen Absagen werden Interessenten von den Wartelisten eingeladen, spontan zu kommen.

Auch der Überlegung mancher, auf die zweite Impfdosis zu verzichten, können Medizinerinnen und Mediziner nichts abgewinnen, denn dann ist man deutlich schlechter geschützt. „Es ist zu befürchten, wenn viele von der zweiten Dosis nicht Gebrauch machen, dass wir dann mit einer Verlängerung der Pandemie rechnen müssen und dass die Menschen persönlich nicht so gut geschützt sind“, warnt Maria Schwarzecker-Patzelt, Medizinische Leiterin der Impfstraße Wiener Neustadt.

„Nachfrage von Jugendlichen nicht allzu groß“

Die Nachfrage der Jugendlichen nach der CoV-Impfung könnte laut Expertinnen und Experten ebenfalls noch größer sein. „Die Jugendlichen sollen natürlich schon alle von der Impfung Gebrauch machen, weil diese große Gruppe für die Weiterverbreitung der Viren verantwortlich ist. Und es liegt auch im eigenen Interesse der Jugendlichen, dass sie im Herbst die Schule besuchen können“, rät Raimund Vogt, Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde.

Die Organisatoren ersuchen, Terminen nicht einfach fernzubleiben, sondern sie auch abzusagen und am besten gleich einen neuen Termin auszumachen. Bis Mitte August bleibt die Impsftraße in Wiener Neustadt auf jeden Fall in Betrieb.