Hände alter Menschen
Pixabay/ guvo59
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Gesundheit

Studie zur Senkung von Demenzrisiko geplant

Durch einen gesunden Lebensstil kann man das Risiko, an Demenz zu erkranken, nachweislich senken. Eine Studie der Donau-Universität Krems will die entscheidenden Faktoren und das Präventionsangebot in Niederösterreich unter die Lupe nehmen.

Derzeit leben in Niederösterreich etwa 22.000 Menschen mit Demenz. Für sie gibt es etwa das Demenz-Service NÖ mit telefonischer oder auch persönlicher Beratung, Informationen rund um Pflege, Selbsthilfegruppen und Kursangebote zum Umgang mit der Krankheit. Die Studie des Zentrums für Demenz-Studien an der Donau-Universität Krems setzt jedoch früher an: Es geht darum, wie man vermeiden kann, überhaupt an Demenz zu erkranken.

Demenzrisiko senken

Die Studie der Donau-Uni orientiert sich an der skandinavischen „FINGER-Studie“, die belegt hat, dass sich das Demenzrisiko durch Veränderung des Lebensstils beeinflussen lässt.

„Für die Studie wollen wir ältere Menschen finden, die ein erhöhtes Demenzrisiko haben“, erklärt Studienleiterin Stefanie Auer im Gespräch mit noe.ORF.at. Risikofaktoren seien unter anderem erhöhter Blutdruck, Übergewicht oder kognitive Beeinträchtigungen. Die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer sollen an einem Therapieangebot teilnehmen, das helfen soll, ihren Lebensstil nachhaltig gesünder zu gestalten, „etwa durch Ernährungsberatung, mehr Bewegung und geistige Betätigung“.

Präventionsangebote sollen verbessert werden

Wie das genau aussehen kann, wird in der Vorbereitung zur eigentlichen Studie, die insgesamt fünf Jahre dauern soll, festgelegt. Dafür werden die bestehenden Präventionsangebote in Niederösterreich evaluiert. „Wir können uns zum Beispiel vorstellen, Museen miteinzubeziehen oder das ‚Gesunde Gemeinde‘-Programm“, schildert die Studienleiterin die Überlegungen. Man arbeite hier auch mit dem Land Niederösterreich zusammen, das die Studie mit 266.000 Euro unterstützt.

„Wir wollen in Niederösterreich zum Vorreiter beim Thema Demenzprävention werden. Diese Studie und die Erkenntnisse, die daraus entstehen, werden dafür eine wichtige wissenschaftliche Grundlage schaffen“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) diese Woche in einer Aussendung. Denn am Ende wollen die Forscherinnen und Forscher nicht nur mehr über die Faktoren wissen, die dazu beitragen können, Demenz zu verhindern, sondern auch Inputs für eine Verbesserung des Präventionsangebots liefern.

„Wir wollen alle Menschen ansprechen“

„Wir wollen auch herausfinden, was tatsächlich bei den Menschen ankommt“, sagt Auer. Denn die „große Herausforderung“ sei, die Leute anzusprechen – „nicht nur die, die ohnehin schon aktiv sind, sondern wir wollen auch jene erreichen, die sich sonst eher nicht hinter dem Ofen hervortrauen“.

An der Donau-Universität Krems wird schon seit einigen Jahren Forschung im Bereich Demenz betrieben. So wird am Zentrum für Demenzstudien seit 2009 ein eigener Lehrgang für Demenzstudien angeboten. An diesem Zentrum wurden auch Projekte wie „Einsatz Demenz“, ein Lernprogramm, das Polizistinnen und Polizisten bei der Entschärfung von Situationen, die mit Demenz in Zusammenhang stehen, helfen soll, oder das Lernprogramm „Demenz.Aktivgemeinde“, das österreichische Behörden beim Umgang sowie bei der Integration von Menschen mit Demenz unterstützen soll, initiiert und wissenschaftlich begleitet.