Der Katastrophenhilfseinsatz ist längst zu Ende, die Schäden aber blieben. Hunderte Häuser in der Gemeinde sind derzeit nur notdürftig abgedichtet – und werden das wohl noch einige Zeit bleiben.
Bürgermeister Johann Bauer (ÖVP) schildert die Probleme: „Es müssen für 400 Wohnhäuser 400 Kostenvoranschläge für die Versicherungen gemacht werden, von den Neudeckungen bis zu Sanierungsarbeiten. Ich habe schon die Information bekommen, dass Dachdeckerfirmen sagen: Kostenvoranschlag? Ja, aber erst in einigen Wochen.“ Auf einer Liste stehen derzeit 20 Spezialfirmen, so Bauer, brauchen würde man aber 200.
Arbeiten werden noch Monate dauern
Knapp ist aber nicht nur die Arbeitszeit, sondern auch das Material: Die Feuerwehr hatte in den vergangenen Tagen auf Social Media nach speziellen alten Ziegeln gesucht. Heimische Hersteller von Dachkonstruktionen kündigten für Schrattenberg Hilfe und Rabatte an, doch zum Teil gibt es monatelange Lieferzeiten, schildert eine Betroffene: „Wir haben es schon gesehen, als das Dach zugemacht werden sollte. Alleine die ganzen Dachlatten sind nicht so schnell gekommen, wie wir es gebraucht hätten. Es kam zwar der Nachschub, aber auch da vergingen wieder ein, zwei Tage.“ Und in dieser Zeit kann jederzeit das nächste Unwetter niedergehen. „Wenn man im Wetterbericht hört, es kommt der nächste Sturm, dann läuten natürlich die Alarmglocken.“
Der Schock nach dem Hagelunwetter sitzt vielen Dorfbewohnerinnen und -bewohnern noch tief in den Knochen: „Sobald der Regen kommt, geht der Dreijährige in Deckung und schreit: ‚Mama, Mama, der Regen kommt!‘“ Leichtere Unwetter sollten die Gebäude in Schrattenberg mittlerweile wieder aushalten, ein schwereres würde wohl erneut für große Schäden sorgen. Deswegen heißt es hier jetzt monatelang hoffen, denn die letzten Arbeiten werden wohl erst im Herbst abgeschlossen sein – im besten Fall.