Rettungsring vor See, Sujet Badeunfall, Wasserrettung
ORF/Claudia Schubert
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Chronik

Wasserrettung will mehr Schwimmkurse

160.000 Kinder und Jugendliche in Österreich können nicht schwimmen, pro Jahr gibt es 30 bis 50 Ertrinkungsfälle. Die Österreichische Wasserrettung fordert daher auf, Schwimmkurse zu besuchen und will diese auch als Teil des Schulunterrichts.

Zuletzt kam es wieder vermehrt zu Badeunfällen, einige davon endeten tödlich. Erst am Mittwoch ist im Freibad in Bruck an der Leitha ein Badegast gestorben – mehr dazu in 30-Jähriger stirbt bei Unfall im Freibad (noe.ORF.at; 8.7.2021). Bei Kindern unter drei Jahren ist jeder zweite Todesfall auf Ertrinken zurückzuführen. „Daher soll man die Angebote von Schwimmkursen unbedingt nutzen“, appellierte Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) bei einer Bilanz der Wasserrettung.

Immer weniger Kinder würden am Schwimmunterricht teilnehmen, österreichweit können etwa 160.000 Kinder und Jugendliche nicht schwimmen – mehr dazu in 160.000 Kinder können nicht schwimmen (oesterreich.ORF.at; 22.6.2021). „Daher werden wir Gespräche mit der Bildungsdirektion aufnehmen, damit Schwimmen in den Schulunterricht aufgenommen wird“, so die Landesrätin.

Die wichtigsten Baderegeln

  • Vor allem bei Hitze: vor dem Baden duschen, um den Körper abzukühlen
  • Nicht in unbekannte Gewässer springen
  • Kinder in Wassernähe niemals unbeaufsichtigt lassen, immer konkret eine Person bestimmen, die auf die Kinder achtet

30 bis 50 Ertrinkungsfälle pro Jahr

Laut Markus Schimböck, Präsident der Österreichischen Wasserrettung (ÖWR)/Landesverband Niederösterreich, steige das Unfallrisiko mit jeder Hitzewelle, weil viele Menschen die Bäder aufsuchen: „Man soll daher unbedingt die Baderegeln beachten. Unser Appell lautet, dass Kinder nicht unbeaufsichtigt am Wasser spielen dürfen“. Die Wasserrettung zähle jährlich etwa 30 bis 50 Ertrinkungsunfälle.

Eine weitere Herausforderung liege in der Infrastruktur: „Es ist ein Problem, dass immer mehr Bäder geschlossen werden. Das erschwert die Durchführung von Schwimmkursen.“

Bei der Wasserrettung arbeiten unter anderem Spezialkräfte wie Rettungsschwimmer, Fließ- und Wildwasserretter sowie Taucher der Wasserrettung. Die 282 Einsatzkräfte in Niederösterreich leisteten 25.000 ehrenamtliche Einsatzstunden, zogen die Verantwortlichen Bilanz.