Köder in der Wiese
Gemeinde Gnadendorf/privat
Gemeinde Gnadendorf/privat
Chronik

Tierköder mit Nägeln: Polizei ermittelt

Tierfreunde im Weinviertel sind alarmiert, nachdem in Gnadendorf (Bezirk Mistelbach) mehrere mit Nägeln und offenbar Gift präparierte Tierköder entdeckt worden sind. Ein Hund wurde verletzt. Jetzt ermittelt die Polizei wegen versuchter Tierquälerei.

Am Montag musste ein Hund, nachdem er bei einem Spaziergang auf einer Wiese im Ortsteil Eichenbrunn etwas verschluckt hatte, zum Tierarzt gebracht werden. Bei genaueren Untersuchungen wurde ein etwa eineinhalb Zentimeter langer Nagel im Magen-Darm-Trakt des Tieres entdeckt.

Nachdem eine weitere Hundebesitzerin einen Tierköder, der mit Nägeln präpariert war, fand, ermittelt jetzt die Polizei wegen versuchter Tierquälerei. Es wird laut den Ermittlern auch vermutet, dass dem Köder, der offenbar aus Katzenfutter besteht, Gift beigemischt wurde. Das Ergebnis einer toxikologischen Untersuchung steht aber noch aus. Unterdessen muss der verletzte Hund weiterhin medizinisch versorgt und beobachtet werden. Die Polizei ersucht um Hinweise, die zur Ausforschung der unbekannten Täter führen, an die Polizeiinspektion Ladendorf unter der Telefonnummer 059133-3271 zu richten.

Köder mit Nägeln
Gemeinde Gnadendorf/privat
Dieser Tierköder wurde in Gnadendorf gefunden

Vier Pfoten: „Kein Kavaliersdelikt“

Auch die Gemeinde Gnadendorf warnt auf ihrer Webseite vor Giftködern und weist darauf hin, dass es sich dabei um „Leberwurst mit Nägeln und Speck mit Rattengift“ handelt. „Tierquälerei ist eine ernst zu nehmende Straftat und kein Kavaliersdelikt“, hielt Veronika Weissenböck, Kampagnenleiterin bei Vier Pfoten, in einer Aussendung fest. Sie appellierte an Bürger, bei Verdacht auf Giftköder oder beim Beobachten der mutmaßlichen Täter unverzüglich eine Meldung bei der Polizei zu machen.

Bestehe der Verdacht auf Vergiftung eines Vierbeiners, sollte sofort ein Tierarzt kontaktiert werden. Die Symptome sind laut Weissenböck unter anderen offensichtliche Übelkeit, Erbrechen, Taumeln, Krämpfe, Durchfall, Atemstörungen, helle Schleimhäute im Rachenbereich und schneller Puls bis hin zum Herzstillstand. „Wichtig ist, den Hund nicht selbst zum Erbrechen zu bringen, wenn man nicht weiß, was genau er zu sich genommen hat. Es könnte etwas Ätzendes oder Scharfkantiges sein, das dann noch mehr Schaden anrichtet“, so Weissenböck.