Christian Helwing. (B)EAST!
in der Dominikanerkirche Krems und im Oberlichtsaal der Kunsthalle Krems
Kunstmeile Krems
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Kultur

„(B)EAST!“ mit neuen Blicken auf Kunst

„(B)EAST!“ ist der Titel der zweiteiligen Ausstellung, die ab Samstag in der Kunsthalle und der Dominikanerkirche in Krems zu sehen ist. Christian Helwings Kunst entsteht aus sensibler und präziser Reaktion auf vorhandene Räume, es entstanden „ortsspezifische Arbeiten“.

„Objektbezogene Bildhauerei mündet immer, auch wenn sie frei im Raum steht und umrundet werden kann, in einer Distanz zum Publikum. Kunstwerke und Betrachter*innen nehmen jeweils ihren eigenen Raum ein, wobei sich diese Räume unvereinbar gegenüberstehen. Aus dieser für mich unbefriedigenden Beobachtung heraus habe ich mein Werk von der objektbezogenen zur raum- und ortsbezogenen Arbeit hin entwickelt“, schreibt Christian Helwing auf der Website der Kunsthalle Krems.

Der Künstler entwickelt ortsspezifische Arbeiten, in denen er die formalen, architektonischen und historischen Parameter vor Ort berücksichtigt und die Besucherinnen und Besucher zum Teil der Installation macht. Helwing war 2018 im Zuge des internationalen Austauschprogramms AIR als Artist in Residence in Krems. Während dieser Zeit ist die ursprüngliche Idee zu den raumgreifenden Installationen entstanden, die im Folgejahr ausgearbeitet wurde.

Fotostrecke mit 4 Bildern

Ausstellungsansichten: Christian Helwing. (B)EAST!
in der Dominikanerkirche Krems und im Oberlichtsaal der Kunsthalle Krems
Kunstmeile Krems
Christian Helwing: „(B)EAST!“ in der Dominikanerkirche Krems
Ausstellungsansichten: Christian Helwing. (B)EAST!
in der Dominikanerkirche Krems und im Oberlichtsaal der Kunsthalle Krems
Kunstmeile Krems
Ausstellungsansichten: Christian Helwing. (B)EAST!
in der Dominikanerkirche Krems und im Oberlichtsaal der Kunsthalle Krems
Kunstmeile Krems
Christian Helwing. (B)EAST!
in der Dominikanerkirche Krems und im Oberlichtsaal der Kunsthalle Krems
Kunstmeile Krems
Christian Helwing: (B)EAST!" im Oberlichtsaal der Kunsthalle Krems

Von der objekt- zur raum- und ortsbezogenen Arbeit

Für die Dominikanerkirche Krems hat Helwing eine Installation mit weißen und schwarzen Vorhängen sowie Teppichen konzipiert, die den Kirchenraum zu einem Teil des Kunstwerkes werden lässt. Sein Interesse gilt den Raumachsen, die sich aus der Verbindung von Kirchenbau und Kloster ergeben, und der daraus resultierenden veränderten Ausrichtung des Kirchenschiffes – nicht nach Osten hin. Für die Besucherinnen und Besucher entsteht so ein verändertes puristisches Raumgebilde, das sie im Gehen erfahren können.

Ausstellungshinweis

„(B)EAST!“, von 17. Juli bis 1. November 2021, Kunsthalle und Dominikanerkirche Krems, dienstags bis sonntags von 10.00 bis 18.00 Uhr. Zur Ausstellung ist ein Katalog (112 Seiten; 19,90 Euro) erschienen.

In den Oberlichtsaal der Kunsthalle Krems hat Helwing eine Skulptur des Erzengels Michael von Andreas Krimmer aus dem späten 17. Jahrhundert gestellt. Die Figur stand ursprünglich bei der Mariensäule vor der Dominikanerkirche. Heute befindet sich dort ein Replikat, das Original ist im museumkrems, im ehemaligen Dominikanerkloster.

Durch die Transferierung des Originals in die Kunsthalle schafft Helwing eine Verbindung der beiden Ausstellungsorte. Die dynamische Darstellung des Erzengels bettet er in der Kunsthalle in ein schwarz-weißes Raumgefüge ein, das die Betrachter umfängt. Der strenge White Cube gerät in Bewegung, wird zu einem Raum, den man durchgehen muss und der mit Werk und Betrachter zu einer Einheit verschmilzt. Das Replikat bei der Mariensäule hat Helwing mit einem schwarzen Kasten verkleidet, um auf die Absenz des Originals zu verweisen.