Wärmepumpen
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Wirtschaft

Starke Nachfrage nach Wärmepumpen

In Niederösterreich gibt es noch etwa 85.000 Ölheizungen. Bis 2035 sollen sie Geschichte sein. Sowohl die Energie- und Umweltagentur als auch Firmen, die in diesem Bereich tätig sind, bemerken bereits einen Trend in Richtung erneuerbare Energie.

Beim Wärmepumpenhersteller Ochsner in Haag (Bezirk Amstetten) herrscht Hochbetrieb. Das Geschäft boomt. „In den vergangenen Jahren hatten wir schon immer eine kontinuierliche Steigerung von fünf bis zehn Prozent. Aber in den letzten zwölf Monaten ist es förmlich explodiert“, sagt Geschäftsführer Marco Schäfer.

Derzeit werden pro Jahr etwa 10.000 Wärmepumpen in Haag produziert. Die Nachfrage ist aber viel größer. Deshalb wird der Standort gerade ausgebaut und erweitert. Die Kapazität soll damit auf 20.000 Wärmepumpen pro Jahr verdoppelt werden. Weil das aber mittelfristig auch nicht reichen werde, starten im kommenden Jahr die Bauarbeiten an einem weiteren Standort in Oed (Bezirk Amstetten), erklärt Schäfer.

„Wärmepumpen, Pellets und Nahwärme sind die Zukunft“

Das stark steigende Interesse an erneuerbaren Energieträgern stellt man auch bei der Energie- und Umweltagentur des Landes Niederösterreich (eNu) fest. Wärmepumpen, Pelletsheizungen und Nahwärme seien die Gewinner der Zukunft, sagt eNu-Geschäftsführer Herbert Greisberger. „Wir haben mehr als doppelt so viele Energieberatungen im vergangenen Jahr verzeichnet und heuer einen noch stärkeren Trend. Es ist also ganz eindeutig, die Menschen gehen in Richtung erneuerbare Energieträger“, so Greisberger.

Arbeiter bauen eine Wärmepumpe
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Die Firma Ochsner produziert 10.000 Wärmepumpen pro Jahr. Die Nachfrage ist viel größer.

Mit Blick auf die Zukunft rechnet Greisberger vor, dass man bis zum Aus für die Ölheizungen 2035 etwa 7.000 pro Jahr umrüsten müsse, um das Ziel zu erreichen. „Rechnet man das auf eine durchschnittliche Gemeinde, dann sind das zehn pro Jahr. Das ist zu schaffen“, meint Greisberger.

Hoher Bedarf an Arbeitskräften

Für die Produktionsbetriebe heißt das Ziel „Raus aus Öl“, dass sie ihre Kapazitäten deutlich ausbauen müssen. Bei Ochsner in Haag geht man diesen Schritt bereits. Das Unternehmen beschäftigt derzeit 280 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Allein heuer wurden bereits 50 neue Arbeitskräfte eingestellt.

„Bisher gelingt es uns meistens noch, den Bedarf an 30 bis 50 neuen Mitarbeitern pro Jahr zu decken. Das wird aber in den kommenden Jahren zunehmend schwieriger werden, weil sich auch andere Industrien weiterentwickeln“, erklärt Geschäftsführer Marco Schäfer. Im Moment sei er aber noch zuversichtlich.