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Coronavirus

CoV-Krise: 60 neue Selbsthilfegruppen

Seit Beginn der Coronavirus-Krise sind in Niederösterreich 60 neue Selbsthilfegruppen gegründet worden. Laut dem Dachverband der niederösterreichischen Selbsthilfe gibt es eine erhöhte Nachfrage nach Gruppengesprächen zu Alkoholmissbrauch.

In Niederösterreich nehmen 27.000 Menschen das Angebot von Selbsthilfegruppen in Anspruch. Der Dachverband NÖ Selbsthilfe meldet 360 bestehende Gruppen, die verschiedenste Themenbereiche ansprechen. 60 davon sind seit Beginn der Pandemie dazugekommen. Darunter fallen Gruppen, die auch schon davor auf dem Weg zur Gründung waren, aber auch jene, die seit der Coronavirus-Krise besonders gefragt sind.

Während der Pandemie wurden beispielsweise eine Selbsthilfegruppe für Diabetiker in Schrems (Bezirk Gmünd), für Betroffene von Zwangserkrankungen in Mitterbach (Bezirk Lilienfeld) und für Eltern autistischer Kinder und Jugendlicher im Bezirk Zwettl gegründet. In den Bezirken Horn und Baden kam es zu einer Gründung neuer Selbsthilfegruppen bei Alkoholmissbrauch. Die Initiative einer Gruppenbildung ergreift meist ein Betroffener selbst oder ein Angehöriger eines Betroffenen.

Folder von Selbsthilfegruppen
ORF
Es gibt ein vielfältiges Angebot an Selbsthilfegruppen für Anliegen aller Art

Ronald Söllner, Vorstandsvorsitzender des Dachverbands NÖ Selbsthilfe, erklärt: „Die Nachfrage nach Angeboten in Bereichen wie Alkohol- und Drogenmissbrauch ist massiv gestiegen. Das höre ich auch aus allen anderen Bundesländern“. Genaue Zahlen für den Anstieg können aber nicht bekanntgegeben werden, da die Teilnahme an den Gruppensitzungen anonym erfolgt.

Das Angebot der verschiedenen Selbsthilfegruppen geht von den Bereichen Alkohol- und Drogenmissbrauch über Essstörungen und Depressionen bis hin zu Krebserkrankungen, Trauer und vieles mehr. Eine Teilnahme an den Gruppengesprächen kann ohne Anmeldung erfolgen und ist kostenlos.

"Um für die Selbsthilfe hilfreiche Strukturen und Rahmenbedingungen zu unterstützen, fördert der NÖGUS den Betrieb des Dachverbands NÖ Selbsthilfe“, so Landesrat und NÖGUS-Vorsitzender Martin Eichtinger (ÖVP) in einer Aussendung.