Radfahrer bei Wachauer Radtagen
sportograf.com
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Wachau im Zeichen des Radsport-Booms

Nach einem Jahr CoV-Zwangspause werden am Sonntag zum 22. Mal die „Wachauer Radtage“ ausgetragen. Mehr als 1.500 Sportlerinnen und Sportler werden in der Region unterwegs sein – ein Beweis, dass der Radsport gut durch die Krise gekommen ist.

Die „Wachauer Radtage“ sind in erster Linie eine Bühne für ambitionierte Hobbyradler, die ihre Trainingsleistungen auch unter Wettkampfbedingungen zeigen wollen und dabei die Landschaft in der Wachau und im Waldviertel genießen können. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt jedoch, dass in der Wachau manch große Radsport-Karriere begonnen hat.

Ein gewisser Patrick Konrad nahm im Jahr 2005 als damals 13-Jähriger gemeinsam mit seinem Vater Wolfgang Konrad am Radmarathon in der Wachau teil. 16 Jahre später schrieb Konrad diese Woche mit dem Etappensieg bei der Tour de France österreichische Sportgeschichte – mehr dazu in Patrick Konrad gewinnt 16. Etappe der Tour de France (noe.ORF.at; 13.7.2021).

Hans Holzer verfolgt in seiner Funktion als Veranstalter der „Wachauer Radtage“ die Entwicklung von Konrad seit damals genau und ist in diesen Tagen stolz, einen kleinen Teil des Erfolgsweges von Konrad mitgestaltet zu haben. „Ich hatte so wie viele andere Radsport-Fans Gänsehaut, als Patrick am vergangenen Dienstag die Etappe gewonnen hat. Ich kann mich gut erinnern, wie Patrick damals als Jugendlicher bei uns zu Gast war und seine ersten Rennerfahrungen gesammelt hat. Es freut mich, dass seine Leidenschaft für den Radsport auch hier bei uns in der Wachau entfacht wurde.“

Patrick Konrad 2005 im Alter von 13 Jahren in der Wachau
AMI
Patrick Konrad nahm als 13-Jähriger am Radmarathon in der Wachau teil, hier im Bild mit Altlandeshauptmann Erwin Pröll

Radsport-Begeisterung im Land ist enorm

Wenn Patrick Konrad die Tour de France am Sonntag in Paris beenden wird, sind zeitgleich in der Wachau 1.500 Sportlerinnen und Sportler unterwegs. Dass die Teilnehmerzahl beim Comeback nach der coronavirusbedingten Pause so groß ist, ist für Hans Holzer eine „positive Folge“ des Lockdowns. „Ich bin selbst begeisterter Radfahrer und viel im Land unterwegs. So viele Radler wie heuer habe ich noch nie gesehen. Die Leute hatten mehr Zeit zum Trainieren oder haben die Leidenschaft zum Radsport neu entdeckt. Das merkt man jetzt auch bei den Anmeldungen.“

Unter Einhaltung der „3-G“-Regel werden am Sonntag Bewerbe über 161, 92 und 50 Kilometer angeboten. Die „Wachauer Genuss Tour“ über 50 Kilometer eignet sich für Einsteiger, der „Raiffeisen Power Radmarathon“ über 92 Kilometer ist für gut trainierte Fahrerinnen und Fahrer und beim „Krone Champions Radmarathon“ über 161 Kilometer sollte man schon zahlreiche Trainingskilometer in den Beinen haben, um die Strecke mit den anspruchsvollen Bergwertungen Seiberer, Jauerling und Maria Langegg bewältigen zu können.

Startbereich bei Wachauer Radtagen
Josef Salomon
1.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden bei den „Wachauer Radtagen“ erwartet

Keine durchgängige Straßensperre am Renntag

Im Gegenzug zu Profi-Radrennen gibt es bei den „Wachauer Radtagen“ keine komplette Streckensperre. Gestartet wird um 9.00 Uhr bei der Römerhalle in Mautern. Ab diesem Zeitpunkt müssen Verkehrsteilnehmer mit Behinderungen rechnen.

„In der Zeit zwischen 9.00 und 13.30 Uhr ist auf beiden Seiten der Donau mit kurzen Anhaltungen zu rechnen. Von 9.00 bis 9.30 Uhr ist das Feld zwischen Loiben und Spitz geschlossen unterwegs und wird auch von der Polizei begleitet. Ab dem ersten Anstieg verteilt sich das Feld und es wird nur noch stellenweise Behinderungen geben“, erklärt Hans Holzer. Die letzten Sportlerinnen und Sportler werden gegen 17.00 Uhr bei der Römerhalle erwartet.