Beim Elektronen-Multistrahl-Maskenschreiber handelt es sich um ein hochkomplexes Produkt, mit dem sogenannte Fotomasken produziert werden können. Diese Fotomasken sind notwendig, um einen Computerchip herzustellen.
„Fotomasken sind 150 mal 150 Millimeter groß. Dabei handelt es sich um Quarzglasscheiben und mit unserem Gerät kann man diese Masken strukturieren“, erklärt der Director of Operations bei IMS Nanofabrications, Christof Klein. „Eine Fotomaske ist also eine Masterschablone, die mit unserem Gerät hergestellt und dann für die Computerchipproduktion verwendet wird.“
Für einen einzelnen Chip sind bis zu 100 verschiedene Fotomasken notwendig. Sie alle enthalten unterschiedliche Strukturen, die vierfach verkleinert auf eine Silizium-Platte – einen sogenannten Wafer – projiziert werden. „Die Wafer werden immer größer, um mehr Computerchips auf einem Wafer unterzubringen. Gleichzeitig werden die Strukturen auf den Computerchips immer kleiner“, so Klein.
Was die Firma aus Brunn am Gebirge weltweit einzigartig macht, ist die Technologie, die verwendet wird. Während Firmen weltweit einen einzigen Elektronenstrahl einsetzen, um eine Fotomaske zu schreiben, setzt IMS Nanofabrication auf eine Vielzahl an Strahlen. Das erklärt auch die Bezeichnung Multistrahl-Maskenschreiber.
Mehr als 262.000 Elektronenstrahlen
Das Prinzip hinter der Technik lässt sich so erklären: Ein großer, dicker Elektronenstrahl trifft innerhalb des Maskenschreibers auf eine Platte, die man sich wie ein Sieb vorstellen kann. Dadurch wird der Elektronenstrahl in mehr als 262.000 einzelne Strahlen gebrochen und mit diesen Strahlen wird dann die Fotomaske produziert. Laut IMS Nanofabrication kann dadurch eine Maske innerhalb von nur zehn Stunden fertig strukturiert werden, während die Konkurrenz für denselben Prozess rund 55 Stunden benötigt. Außerdem lassen sich so auch kleinere Strukturen realisieren.
Die Kunden von IMS Nanofabrication sind die weltweit führenden Chiphersteller. Laut Finanzvorstand Karin Schuster habe sich alleine im heurigen Jahr die Nachfrage nach den Geräten aus Niederösterreich verdoppelt. Immerhin würde hinter der Technologie jahrelange Forschung stecken. „Wir haben einerseits einen Patentschutz auf die Technologie, die hier in Österreich entwickelt wurde. Andererseits ist das ein hochkomplexes Gerät, wo man nicht einfach sagen kann, man geht in die Garage und baut das noch einmal auf. Da ist viel Know-how nötig, das am Standort vorhanden ist“, so Schuster.
Neuer 2.000 Quadratmeter großer Reinraum
Um der großen Nachfrage nachkommen zu können, baut IMS Nanofabrication derzeit massiv aus. Neben einem neuen Bürogebäude ist zuletzt auch ein vollautomatisiertes Lager dazukommen. „Unser laufendes Projekt ist die Vergrößerung des Reinraumes. Hier werden wir die Reinraumkapazitäten verdreifachen und bauen aktuell 2.000 Quadratmeter zusätzlichen Reinraum am Standort in Brunn am Gebirge“, erklärt die Finanzchefin.
„Im Fokus“: IMS Nanofabrication
Seit Monaten gibt es weltweit einen Mangel an Computerchips. Eine Firma, die auf diesem Gebiet etwas Einzigartiges herstellt, ist die Firma IMS Nanofabrication in Brunn am Gebirge.
Gleichzeitig sucht das Unternehmen nach Fachkräften. Aktuell gibt es 50 offene Stellen, diese betreffen die Bereiche Elektronik und Mechanik genauso wie Administration. Sollte die weltweite Nachfrage nach Computerchips weiter steigen, dürfte wohl auch IMS Nanofabrication weiter profitieren.