Niederösterreich impft

Impf-Defizit bei Niederösterreichs Jugend

Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) hat am Sonntag auf die niedrige Vollimmunisierungsrate von unter 30-Jährigen hingewiesen. Das Land will nun auf das Bundesheer und spezielle Initiativen für Kurzentschlossene setzen.

Um das Virus ausreichend eindämmen zu können, braucht es laut aktuellen Berechnungen im Herbst eine Durchimpfungsrate bis zu 85 Prozent. In Niederösterreich haben zwar knapp mehr als 70 Prozent der Bevölkerung ab 12 Jahren bereits einen Erststich oder einen Impftermin, gut die Hälfte ist vollimmunisiert. Doch bei den Jüngeren ist der Anteil geimpfter Personen noch zu niedrig. Erst 43 Prozent der Zwölf- bis 19-Jährigen sind einmal geimpft bzw. haben einen Termin, nur elf Prozent sind vollimmunisiert.

Angesichts dieser Zahlen appelliert Königsberger-Ludwig nun erneut, die Zeit in den nächsten Wochen entsprechend zu nutzen und das Impfangebot in Niederösterreich in Anspruch zu nehmen: "Wir müssen noch viele von der Bedeutung des Impfschutzes überzeugen, um keine Maßnahmen im Herbst ergreifen zu müssen.“ Zudem würden mit der Impfung auch jene geschützt, „die sich nicht impfen lassen können.“

Impfung während der Stellung

Eine Chance, junge Menschen zu erreichen, sieht Königsberger-Ludwig etwa im Bereich der Stellung des Bundesheeres, bei der die Eignung zum Wehrdienst festgestellt wird. Zwischen der Gesundheitsbehörde und dem Bundesheer habe es bereits erste Gespräche gegeben. "Wir wollen die Stellungspflichtigen während der Stellung über das Thema Impfung ausführlich informieren und bei Interesse auch die Möglichkeit anbieten, sich impfen zu lassen“, erklärt die Landesrätin.

Parallel dazu laufen Beratungen über spezielle Initiativen, die vor allem Kurzentschlossene für die Impfung gewinnen sollen. Zudem sei in Planung, dass man sich bei allen Teststationen der Gemeinden über die Impfung informieren und anmelden könne, erklärt Königsberger-Ludwig: „Jeder Impfstich hilft uns aus der Pandemie. Der volle Schutz verhindert schwere Verläufe und sorgt für Sicherheit. Wir alle haben eine Verantwortung gegenüber der Gemeinschaft."

Die Zahlen würden deutlich einen Zusammenhang zwischen Impfung und Neuerkrankung zeigen. Mehr als 60 Prozent der Neuinfektionen in Niederösterreich betreffen laut der Aussendung Menschen in der Altersgruppe von zwölf bis 30 Jahren. Am Sonntag wurden im Bundesland insgesamt 33 Neuinfektionen gemeldet.