„Die schweren Unwetter zeigen wiederkehrend: Naturkatastrophen nehmen in Häufigkeit und Intensität zu“, betonen Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung und Michael Staudinger, Europa-Präsident der World Meteorological Organization und ehemaliger Direktor der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik. Österreichweit sind sogar 5.000 Hektar betroffen.
Mitverantwortlich für den Klimawandel sei national der Bodenverbrauch und damit das massive Zubetonieren des Landes, argumentieren die beiden: „Die Folgen der Zubetonierung wurden uns ja leider wieder vor Augen geführt: Überschwemmungen, Vermurungen und Zerstörungen von Häusern, Straßen, Äckern und Wiesen! Der Schutz der Dörfer und Städte beginnt nicht erst am Tag der Katastrophe, sondern mit dem Raumordnungsverfahren und später dem Bebauungsplan. Hier gilt es prioritär anzusetzen.“
Der agrarische Spezialversicherer von Naturkatastrophen deckt neben Hagel, Frost, Dürre, Sturm und anderen Risiken auch das Risiko Überschwemmung, wobei in dem Fall die Entschädigung unmittelbar nach erfolgtem Wiederanbau ausbezahlt wird. Bei einem Totalausfall wird auch der Ertragsverlust entschädigt. Versicherbar sind sämtliche Ackerkulturen wie zum Beispiel Getreide und Gemüse sowie das Grünland. Bei der Österreichischen Hagelversicherung sind mehr als zwei Drittel aller landwirtschaftlichen Flächen gegen Überschwemmung versichert.
Finanzielle Unterstützung durch Arbeiterkammer
Finanzielle Hilfe wurde den Geschädigten am Montag von der Arbeiterkammer Niederösterreich zugesichert. Für Schäden am Hauptwohnsitz können Mitglieder eine Direkthilfe von bis zu 1.000 Euro für Reparatur- und Sanierungsmaßnahmen beantragen. Keinen Anspruch gib es laut einer Aussendung, wenn eine vollständige Deckung durch eine Versicherung besteht.
"Wir helfen damit rasch und unbürokratisch und stehen in so einer Situation ganz besonders an der Seite der betroffenen ArbeitnehmerInnen“, sagt Markus Wieser, Präsident der Arbeiterkammer Niederösterreich.
Caritas errichtet Spendenkonto
Schnelle und unbürokratische Unterstützung stellte am Montag auch die Caritas in Aussicht. "Als Caritas helfen wir aus den Mitteln der Inlandsspenden jenen Familien, deren Wohnraum zerstört wurde oder die durch die entstandenen Schäden in eine finanzielle Notlage geraten“, sagt Christoph Riedl, Generalsekretär für Solidarität der Caritas in der Diözese St. Pölten.
Wenn der eigene Wohnraum betroffen sein sollte, erhält jeder im Haushalt lebende Erwachsene über die Pfarrcaritas 150 Euro, jedes im Haushalt lebende Kind 100 Euro. Bei geschädigtem Wohnraum besteht zudem die Möglichkeit, sich über die Caritas kostenlos Entfeuchtungsgeräte auszuborgen. Die Caritas Sozialberatung.Nothilfe bietet ebenfalls Unterstützung an. Die Caritas der Diözese St. Pölten hat ein Spendenkonto eingerichtet (IBAN: AT 28 3258 5000 0007 6000, Kennwort „Hochwasser NÖ“).