Tanzperformance JUWIE aus Dresden beim Festival Übergänge
André Wirsig
André Wirsig
Kultur

Grenzenlose Kultur in Gmünd

Das internationale Kulturfestival „Übergänge – Přechody“ mit 40 Veranstaltungen findet von 22. bis 25. Juli in Gmünd und České Velenice statt. „Außergewöhnlich, aufregend, poetisch, originell, unkonventionell und alles bei freiem Eintritt“, so die Veranstalter.

Theateraufführungen, Tanzperformances, ein internationales Symposium, mehrere Ausstellungen, Stadtführungen, Visuals im Schlosspark und mehr als ein Dutzend Konzerte erwarten das Publikum, das auch Teil der Veranstaltung sein soll. Zwei Oldtimer-Shuttle-Busse verbinden die verschiedenen Spielorte beiderseits der Staatsgrenze.

„Neben den vielen Highlights gibt es jede Menge Raum für Kommunikation, Essen und Trinken, Spaziergänge, Entdeckungen und ganz individuelle Erlebnisse“, sagen Thomas Samhaber und Brigitte Temper-Samhaber, beide für die Konzeption und die Durchführung des Festivals verantwortlich. Das Festival findet seit dem Jahr 2004 statt, in der „Doppelstadt“ Gmünd in Niederösterreich und im tschechischen České Velenice, heuer gibt es 40 Veranstaltungen an vier Tagen an jeweils zehn verschiedenen Spielorten.

Ein Plädoyer für offene Grenzen

„Kunst darf und soll sich gerade dann zu Wort melden, wenn Begegnungen schwierig und Grenzen wieder dichter werden. Visionen für ‚eine Welt danach‘ müssen jetzt entwickelt werden", so das Veranstalter-Duo. „Das Festival soll ein starkes Lebenszeichen der regionalen Kultur im Waldviertel und in Südböhmen werden und ein Plädoyer für offene Grenzen.“

„Zoltan wird wieder beerdigt“  beim Festival Übergänge
Nemzeti Szinhaz
Mit „Zoltán wird wieder beerdigt“ wird das Festival „Übergänge – Přechody“ eröffnet

Zur Eröffnung am Donnerstagabend wird eine zweigeteilte Bühne direkt über die Staatsgrenze gestellt, die Grenze verläuft „durch das Publikum, das zwar national getrennt, aber miteinander das Programm erleben kann.“ Gezeit wird das skurrile Theaterstück „Zoltán wird wieder beerdigt“ aus dem tatsächlich existierenden Dorf an der ukrainisch-slowakischen Grenze, das lange vom Eisernen Vorhang, jetzt von der Schengengrenze geteilt wird.

Theater, Tanz, Musik, Literatur – und das grenzenlos

Ein internationales Symposium am Freitag rückt noch einmal die Begegnung von Franz Kafka und Milena Jesenská in Gmünd vor 101 Jahren in den Mittelpunkt, begleitet von einer Ausstellung und der Enthüllung eines Denkmals.

TAM TAM Orchestra  beim Festival Übergänge
privat
Salsa aus Prag, präsentiert vom TAM TAM Orchester

Musik aus unzähligen Ländern werden für Freitag und Samstag angekündigt, etwa das Quartett „eXtracello“, vier jungen Bands aus Österreich und Tschechien, dem TAM TAM Orchester mit Salsa aus Prag, Pavel Shalman & Boki Radenkovic mit Balkansound aus Wien, das Samstagnachtkonzert bestreitet eine aufstrebende Newcomerband aus Berlin mit Waldviertler Wurzeln: „Color The Night“. Außergewöhnlich auch die Klavierimprovisationen von Karen Schlimp mit ihrem Flügel in einer Baumkrone.

Auch jede Menge internationale Tanzperformances wie etwa JUWIE aus Dresden (im Bild ganz oben) sind bis Sonntag zu sehen. Die internationale Theatertruppe Divadlo Continuo ist „seit 2004 fixer Bestandteil des Festivals und begeistert immer mit eindrucksvollen Bildern, die man nicht mehr vergisst“, so Thomas Samhaber. „Please leave a message“ ist ihr neuestes Programm. Zwei Theatergruppen präsentieren Vorstellungen speziell für Kinder und solche, die es wieder ein bisschen sein wollen.