Entsorgungs-LKW der Fa. Brantner, der mit Wasserstoff betrieben wird
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Umwelt

Erstes Müllfahrzeug mit Wasserstoffantrieb

Am Mittwoch ist das erste Müllfahrzeug Österreichs präsentiert worden, das mit Wasserstoff betrieben wird. Dieser Prototyp soll beim Kremser Entsorgungsunternehmen Brantner zum Einsatz kommen. Das Fahrzeug fährt abgas- und fast lärmfrei.

Immer mehr Unternehmen investieren in nachhaltige Projekte, so auch die Entsorgungsfirma Brantner aus Krems. Im Stift Göttweig (Bezirk Krems) wurde am Mittwoch ein Prototyp eines Müllautos vorgestellt, das ausschließlich mit Wasserstoff fährt. Der Lkw soll jährlich 80 Tonnen CO2 einsparen.

Die Vorteile von Fahrzeugen mit Wasserstoffantrieb sind einerseits das emissionsfreie Fahren und andererseits die Geräuschminderung. Laut der Produktionsfirma Stummer Kommunalfahrzeuge soll das Müllauto bis zu 20 Dezibel leiser sein. Das wasserstoffbetriebene Fahrzeug soll bei der Reichweite mit den herkömmlichen Entsorgungsfahrzeugen mit Verbrennungsmotor mithalten können. Auch der Tankvorgang soll gleich lange dauern – rund fünf Minuten.

Kaum Wasserstoff-Tankstellen in Österreich

In die Entwicklung des Prototyps sind bereits mehrere Millionen Euro investiert worden. Ein Fahrzeug mit Wasserstoffantrieb koste im Vergleich zu einem Müllauto mit herkömmlichen Antrieb viermal so viel. „Leider sind die Kosten noch sehr hoch, weil es europaweit erst 20 Stück gibt“, so Josef Scheidl, Geschäftsführer von Brantner, gegenüber noe.orf.at.

In Österreich gibt es bisher fünf Wasserstoff-Tankstellen. In der Nähe von Krems gibt es noch keine. „Wir haben die Diskussion über Alternativantriebe, vor allem mit Fokus auf Wasserstoff, vor zwei Jahren begonnen. Wir sind bald zu dem Entschluss gekommen, dass wir dann auch die notwendige Infrastruktur selbst zur Verfügung stellen müssen", so Scheidl. Die Firma wird eine eigene Tankstelle errichten, der Wasserstoff soll von einer Photovoltaik-Anlage produziert werden.

Ziel: Umstellung bei allen Fahrzeugen

In rund zwei Jahren werde das erste Fahrzeug in Betrieb genommen. Bis dahin soll der Prototyp noch an die Gegebenheiten und Anforderungen angepasst werden. Der weitere Plan ist es, alle Fahrzeuge in den nächsten zehn Jahren mit Wasserstoff zu betreiben.