Das Wildnisgebiet Dürrenstein ist ein österreichweit einzigartiges Gebiet. Mit einer Fläche von 70 Quadratkilometern liegt es zur Hälfte in Niederösterreich und zur Hälfte in der Steiermark. Das Betreten ist normalerweise verboten, das gebietet der Status Wildnisgebiet, der deutlich strengeren Regeln folgt als etwa ein Nationalpark. Pro Jahr sind nur wenige Wanderungen unter der Leitung von Wildnis-Rangern erlaubt.
Im Rahmen einer solchen Wanderung besuchten mehrere Spitzenpolitiker des Landes Niederösterreich den Wald. Er gilt seit 2017 als Weltnaturerbe. „In diesem Wald hat noch nie eine menschliche Nutzung stattgefunden und so einen Fleck gibt es kein zweites Mal in Österreich, weil die Menschen eben 99,9 Prozent der Fläche erschlossen, genutzt und verändert haben“, erklärt Nina Schönemann, Sprecherin der Wildnisgebietsverwaltung.
Mikl-Leitner: „Weitergeben, wie man mit Natur umgeht“
Das um die Jahrtausendwende gegründete Naturschutzgebiet gehört größtenteils den Bundesforsten, zum Teil aber auch dem Industriellen Thomas Prinzhorn. Es soll Vorbildwirkung haben, betonte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) während der Exkursion: „So ein Weltnaturerbe ist natürlich auch ganz große Verantwortung und Verpflichtung, nämlich diesen Buchenurwald zu erhalten und vor allem auch anhand dieses Buchenurwalds weiterzugeben, wie man mit Natur umgeht.“
Genau das soll auch im Haus der Wildnis in Lunz am See (Bezirk Scheibbs) geschehen. Dort wird das Erlebnis Urwald auch für die breite Öffentlichkeit zugänglich. Das Gebäude wurde 2018, nach der Ernennung des Waldes zum UNESCO-Weltnaturerbe ein Jahr zuvor, errichtet. In der modernen und interaktiven Ausstellung werden Führungen für Kinder-, Schul- und Erwachsenengruppen angeboten.