Andreas Herzog
GEPA pictures/Johannes Friedl
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Sport

Admira: Debütant Herzog will überraschen

Neuer Cheftrainer, neue Erwartungen: Zum Start der Fußball-Bundesliga-Saison will die Admira am Samstag (17.00 Uhr) in Tirol mit einer erneuerten Mannschaft und neuem Cheftrainer Andreas Herzog erfrischenden Fußball zeigen.

In der vergangenen Saison hatte die Admira wie so oft bis zum Schluss mit Abstiegssorgen zu kämpfen. Dazu kam der umstrittene Abschied des beliebten Trainers Klaus Schmidt, der trotz des geschafften Ligaerhalts gehen musste. Der Ärger war bei vielen Anhängern aber schnell vergessen, als der Nachfolger des Steirers präsentiert wurde.

Andreas Herzog bringt als „Kind der Südstadt“ viel Glanz in den oft grauen Fußballalltag von Maria Enzersdorf (Bezirk Mödling). Der österreichische Rekord-Internationale schaffte seine größten Erfolge hierzulande zwar mit Rapid, seine fußballerischen Wurzeln liegen jedoch bei Admira Wacker in der Südstadt, wo er jetzt erstmals als Vereinstrainer werkt. „Ich hoffe, dass wir mit ganz hinten nichts zu tun haben“, so der 52-Jährige.

Admira als Herzensangelegenheit

Die emotionale Heimkehr in die Heimat ist auch das Nebenprodukt der globalen Gesundheitskrise. „Es waren zwei interessante Angebote da von Nationalteams, aber das ist wegen Corona nicht gegangen“, erzählte Herzog der Austria Presse Agentur. „Ich wollte nichts machen, was mit häufigem Reisen verbunden ist, wo immer eine Ungewissheit da ist.“ Seinen Vertrag als israelischer Teamchef hatte der frühere Mittelfeldspieler im Juni 2020 aufgelöst. Durch die Coronavirus-Pandemie sei „einfach viel zerstört worden“, gab Herzog damals zu Protokoll.

assistant coach Michael Baur and head coach Andreas Herzog
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Admiras neuer Trainer Andi Herzog (r.) mit Co-Trainer Michael Baur (l.)

Im vergangenen Frühjahr sagte der 103-fache österreichische Teamspieler der Admira zu und übernahm damit erstmals in seiner Laufbahn als Trainer einen Verein. „Meine Geschichte und meine Vergangenheit mit dem Club“ hätten den Ausschlag gegeben, verriet Herzog. Der gebürtige Wiener hat durch seinen Vater Anton, der jahrelang in der Südstadt spielte, von Kindesbeinen an einen Bezug zu seinem jetzigen Arbeitgeber. Als Knirps begann er selbst bei der Admira zu kicken, mit 15 wechselte er zu Rapid.

Mit erneuerter Mannschaft in die Saison

Seit knapp 20 Jahren bewohnt Herzog zudem ein Haus in Breitenfurt, lebt also im Admira-Heimatbezirk Mödling. Seine fußballverrückten Söhne Luca und Louis spielen im Nachwuchs der „Panther“. „Es war jetzt einfach ein interessanter Zeitpunkt“, erklärte Herzog. Die Admira, in der Vorsaison schließlich Elfter, vollzog in der Sommerpause einen massiven Umbruch. Fast zehn Spieler gingen, das Durchschnittsalter im Kader liegt nun bei 23 Jahren.

„Es ist klar, mit jungen Spielern musst du viel arbeiten, aber wenn wir uns peu à peu steigern, glaube ich, haben wir eine richtig spannende Mannschaft heuer“, erläuterte Herzog die Ausgangsposition. „Ich glaube, dass wir wirklich vier, fünf junge Spieler dabeihaben, die in Österreich richtig für Furore sorgen können.“ Eine konkrete, in Zahlen gegossene Zielsetzung gibt es nicht. Die obere Tabellenhälfte ist ein ferner Wunsch.

Talente sollen für Tore sorgen

Auffallend ist, dass die Mannschaft vor allem im Angriff extrem jung aufgestellt ist. Dominik Starkl ist mit 27 Jahren der mit Abstand erfahrenste Profi. Frisches Blut wurde durch die Leihgabe Marlon Mustapha (20) vom FSV Mainz 05 zugeführt, ablösefrei von Horn kam der 23-jährige Brasilianer Patrick. Hoffnungen liegen aber auch auf den jungen Eigengewächsen Luca Kronberger (19) und Filip Ristanic (17).

Admira gegen Neusiedl
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Herzogs Trainerdebüt verlief erfolgreich: Die Admira besiegte den SC Neusiedl mit 4:0

„Dass im Angriff junge Spieler sind, ist für mich nicht so problematisch. Die sollen dort etwas probieren. In der Defensive ist es viel wichtiger, dass Erfahrung da ist“, sagt Herzog. Und die ist mit Profis wie Stephan Auer (30), Sebastian Bauer (28), Matthias Ostrzolek (31) oder Niko Datkovic (28) tatsächlich mit Routine bestückt und wurde mit Rückkehrer Stephan Zwierschitz (30) noch einmal verstärkt.

Herzogs Debüt auf der Trainerbank in einem Pflichtspiel ist geglückt. In der ersten Cup-Runde besiegte die Admira den Regionalligisten SC Neusiedl am See mit 4:0. In der ersten Meisterschaftsrunde muss man am kommenden Samstag (17.00 Uhr) zur WSG Tirol. Die hat in der Vorsaison als Sechster so überrascht, wie es Herzog gerne mit der Admira tun würde.