Studiogespräch Hutter
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Coronavirus

Hutter: „Mit Hirn durch den Sommer“

Laut Umweltmediziner Hans-Peter Hutter sei die derzeitige Coronavirus-Lage nach wie vor gut, jetzt gelte es, „mit Hirn“ durch den Sommer zu kommen. Dafür brauche es etwa Impfanreize für Jüngere und eine gute Vorbereitung der Schulen.

„Wir haben zwar steigende Zahlen, aber nach wie vor sind die positiven Fälle wirklich gering“, sagt Hutter im „NÖ heute“-Interview. Er spricht deshalb von einer „sehr günstigen epidemiologischen Situation“. Es gelte nun, diese günstige Situation zu halten, „und zwar nicht nur die nächsten Tage, sondern bis in den Herbst hinein“.

Das bedeute aber nicht, dass man deshalb im Sommer keine Veranstaltungen besuchen oder keinen Urlaub buchen darf: „Ganz einfach: Man soll sich mit Hirn da durch bewegen, das ist wirklich nicht schwer. Es geht nicht darum, dass man irgendwem jetzt seinen Urlaub verderben möchte. Wir sollen uns entspannen, wir sollen uns erholen, wir haben eine schwere Zeit hinter uns, das muss man einfach sagen, und von daher gilt: Genießt euren Urlaub, aber bitte mit Vorsicht.“

Impfanreize für Jüngere

Die Hälfte aller Neuinfizierten sind aktuell unter 25 Jahre alt. Dass jüngere Menschen nicht zu den „impffreudigen Gruppen“ zählen, sei nichts Neues, so der Umweltmediziner, das sei auch bei anderen Impfungen so. „Von daher braucht es natürlich Aufklärung“, sagt Hutter im Gespräch mit Werner Fetz, „und ja, junge Menschen haben eine gewisse Sorglosigkeit, das weiß jeder von sich selber, von daher gilt es jetzt, ein bisschen was zu vermitteln, weil eines ist klar: Diese Altersgruppe erkrankt sehr selten wirklich stark und heftig, aber das Risiko ist nicht null.“

Auch wenn das alleine die betroffene Gruppe nicht wirklich „berührt“, das Wesentliche sei, dass sie das Virus in andere, vulnerablere Gruppen hineinträgt. Deshalb brauche es genügend Anreize, damit auch jüngere Menschen impfen gehen.

„Klares Ziel“ für den Herbst: Kein Distanzunterricht

Für die kältere Jahreszeit, wenn sich das Leben wieder weniger draußen abspielt, müsse man sich jedenfalls vorbereiten, vor allem in Hinblick auf die Schulen. Das klare Ziel müsse sein, „dass es keinen Distanzunterricht gibt“. Wenn das funktioniert, werde man auch im Rest der Gesellschaft kaum Probleme haben. „Wir haben es wirklich selbst in der Hand, uns mit minimalen Maßnahmen die Bewegungsfreiheit, die wir jetzt haben, bis in den Herbst hinein zu erhalten.“