Julia Brückler mit dem Olympiamaskottchen
GEPA pictures/Markus Oberlaender
GEPA pictures/Markus Oberlaender
TOKYO 2020

Julia Brücklers akrobatisches Olympia-Debüt

Skateboard zählt in Tokio erstmals zum Programm der Olympischen Sommerspiele. Julia Brückler aus Gerasdorf (Bezirk Korneuburg) will am Montag (2.00 Uhr) bei der Premiere mit Spaß und Geschick zu einer Medaille fahren.

Julia Brücklers Reise zu den Olympischen Spielen führte von Texas über Los Angeles nach Tokio. Den Umweg über die USA wählte die 31-jährige vor fast drei Jahren, findet sie doch dort normalerweise sehr gute Trainingsbedingungen in der neuen Olympiasportart vor. An nur einem Tag werden am Montag Vorkampf (2.00 Uhr) und Finale (5.25 Uhr) abgehalten. „Das hat was Positives, es ist ein Tag, an dem es drauf ankommt. Normalerweise wird es immer aufgeteilt, aber da sind 100 Teilnehmerinnen, hier sind es nur zwanzig“, sagte die Niederösterreicherin in Tokio zur Austria Presse Agentur.

Julia Brückler beim Training in Tokyo
GEPA pictures/Zuma Press/Xinhua/Cheng Tingting
Julia Brückler beim Training in Tokyo, am Montag geht es um 2.00 Uhr in den Vorkampf, um 5.25 Uhr ins Finale

In fünf Trainingseinheiten hat Brückler Zeit, sich ihre Tricks zurechtzulegen, so viele Möglichkeiten zum Testen gibt es üblicherweise bei den Contests nicht. „Hier kannst du es am Beginn ein bisserl gemütlicher angehen, einfach Spaß am Skateboard haben. Dann bekommst du eine Idee, was du machst und übst genau das“, erklärte die Europameisterin von 2018.

Skateboarden als „Lektion fürs Leben“

Seit 18 Jahren steht Brückler auf dem Skateboard, blaue Flecken gehören zum Alltag dazu. „Natürlich tut es weh, wenn man stürzt. Ein Trick funktioniert nicht sofort, und es braucht jahrelanges Training. Wenn man hinfällt, steht man wieder auf und probiert es noch einmal. Das ist auch eine gute Lektion“, erklärt sie ihre sportliche Leidenschaft. Auf dem betonierten Skatepark in Tokio wird Brückler an Hindernissen wie Rails, Stairs, Hubbas und Quarterpipes ihre Tricks zeigen.

„Ich habe kein konkretes Ziel. Ich will die Sachen schaffen, die ich mir vornehme. Das ist das Einzige, worauf ich Einfluss habe, das ist mein Ziel.“ Topfavoritin auf Gold ist die Brasilianerin Pamela Rosa. „Sie ist eine ganz Liebe, sie gewinnt viel und ihr liegen diese Parks sehr.“

Julia Brückler beim Training in Tokyo
GEPA pictures/Zuma Press/Xinhua/Cheng Tingting
Julia Brückler: „Ich habe kein konkretes Ziel.“

Das Anlagendesign im Ariake Urban Sports Park gehört nicht unbedingt zu dem, was Brücklers Geschmack ist. „Ich mag es, wenn man frei und ohne Vorgaben seine Kreativität ausleben kann.“ Doch das tue jetzt nichts zur Sache, sie nehme es, wie es komme. „Es ist eine der Herausforderungen, dass man sich mit dem Park arrangiert, auch wenn er einem nicht hundertprozentig entspricht, das ist okay so. Für jeden gibt es den einen perfekten Park. Jeder mag was anderes.“

Brückler verzichtet auf Experimente

Drei Boards mit der gleichen Form hat sie im Gepäck, für Olympia wurde da nichts extra gemacht. „Ich nehme das Board, das ich immer nehme, kein spezielles. Es gibt verschiedene Breiten, Längen und Shapes, jeder hat seine Vorlieben.“ In der Qualifikation sind zwei Läufe zu je 45 Sekunden zu absolvieren, der bessere zählt. Im Finale sind es zwei Läufe plus fünf Versuche für Einzeltricks, die insgesamt vier besten Scores zählen. Dies nennt sich das 2/5/4-Format.