In Niederösterreich haben erst 4,6 Prozent der impfbaren Zwölf- bis 14-Jährigen mindestens eine Impfdosis erhalten. 51,5 Prozent sind es laut der Koordinationsstelle Notruf Niederösterreich bei den 15- bis 19-Jährigen. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA gab am Freitag zudem grünes Licht für den Moderna-Impfstoff für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren.
Es gibt also genügend Impfstoff, aber die impfbaren Jugendlichen fehlen. Es gibt viele Ansätze, um die Impfbereitschaft zu steigern: In New York (USA) werden kostenlose Studienplätze vergeben, in Israel gibt es für Eltern Pizza und für Kinder Eiscreme nach einer Impfung. Im niederösterreichischen Krems versucht es ein Nachtclub mit einer privaten Aktion, Jugendliche zum Impfen zu motivieren.
Wenig junge Menschen lassen sich impfen
Aus dem Mangel an Impfstoffen ist ein Mangel an Impfwilligen geworden. Die Zahl der täglichen Impfungen geht kontinuierlich zurück, obwohl die erhoffte Durchimpfungsrate von 80-90 Prozent noch lange nicht erreicht ist – kritisieren Experten. Erst rund die Hälfte aller in Österreich ist immunisiert – und besonders schwierig ist es hier offenbar, Jugendliche zu motivieren.
In der Warteschlange zum Impftermin
Während die Jugendlichen auf den Eintritt in den Club warten, können sie bei Mitarbeitenden von Notruf Niederösterreich einen Impftermin buchen. 65 Jugendliche machten das bisher. Viele junge Menschen waren auch bei den spontanen Impfaktionen in den vergangenen Tagen anzutreffen.
Beim Impfen ohne Termin im Primärversorgungszentrum (PVZ) St. Pölten waren mehr als die Hälfte der Impfwilligen diese Woche zwischen zwölf und 30 Jahre alt. Nun bietet auch Wiener Neustadt an den ersten beiden August-Wochenenden die Möglichkeit, ohne Termin impfen zu gehen. In Tulln soll so eine Aktion am 28. August und 4. September stattfinden. Geplant sind laut Land Niederösterreich im August noch weitere Sonderaktionen für „Impfen ohne Termin“ in verschiedenen Gemeinden. Details würden gerade ausgearbeitet.