Zu etwa 120 Einsätzen mussten die Freiwilligen Feuerwehren ausrücken. Die Einsätze konzentrierten sich dieses Mal auf die Bezirke Gmünd und Krems, betroffen waren auch die Bezirke Amstetten, Melk und Tulln. Im Bezirk Neunkirchen ging ein heftiges Hagelunwetter nieder.
Probleme bereiteten den Einsatzkräften vor allem die Sturmböen. Bäume, Gerüste und Plakatwände stürzten um, Hausdächer wurden abgedeckt. Im Bezirk Gmünd war ein Baum auf die Oberleitung der Franz-Josefs-Bahn gekracht. Die stromführende Leitung hing laut Feuerwehrsprecher Franz Resperger „nur wenige Zentimeter über einem mit drei Personen besetzten Pkw“. Die Insassen wurden aus dem Wagen befreit und blieben unverletzt.

Fehlalarm: Kein Großbrand im Stift Göttweig
Im Bezirk Krems stellten sich zwei Großalarme glücklicherweise als Fehlalarme heraus. Sowohl bei einem Brandeinsatz im Weingut Schloss Gobelsburg als auch im Stift Göttweig konnte rasch Entwarnung gegeben werden. Im Falle des Stiftes meldete eine benachbarte Feuerwehr kurz vor 22.00 Uhr Rauch über dem Stift Göttweig, der immer mehr werde. Nach Großalarm und Erkundungsfahrten konnte nach wenigen Minuten Entwarnung gegeben werden. Der Wasserdampf, der nach den Gewittern aufgestiegen war, dürfte in Kombination mit der rötlichen Außenbeleuchtung des Stifts wie Rauch ausgesehen haben, meldete die Feuerwehr Krems.
Auch im Bezirk Tulln musste die Feuerwehr zu mehreren Einsätzen ausrücken. Als das Gewitter durchzog, ging ein Sturm mit dem Starkregen einher, teilte das Bezirksfeuerwehrkommando mit. Mehrere umgestürzte Bäume mussten beseitigt werden. Auch einige Keller mussten ausgepumpt und Straßen von Vermurungen befreit werden.

Gewitterlinie vom Mariazellerland bis ins Waldviertel
Bereits am Nachmittag waren im Wald- und Mostviertel die ersten heftigen Gewitter niedergegangen. Gleichzeitig zogen starke Niederschläge über die Semmering-Wechsel-Region langsam ins südliche Wiener Becken. Am Abend formierten sich die Gewitter vom Waldviertel mit den Zellen im Mariazellerland zu einer richtigen Linie, die langsam Richtung Osten zog.
Österreichweit wurden an diesem Wochenende an die 10.000 Blitze gezählt. Ein heftiges Gewitter, welches am Sonntagabend über den Bezirk Neunkirchen zog, führte vermutlich in Ternitz zu einem Dachstuhlbrand bei einem Wohnhaus nach einem Blitzschlag. Bei Eintreffen der Feuerwehr stand der Dachfirst bereits in Brand. Die Bewohner konnten sich in Sicherheit bringen.

Für Einsätze sorgte auch ein heftiges Hagelunwetter, das am Sonntagabend über den Raum Neunkirchen zog – begleitet von Starkregen und Sturmböen. Die Feuerwehr musste zu mehreren Einsätzen ausrücken, wegen beschädigter Hausdächer nach dem Hagelschlag, umgestürzter Bäume sowie kleinräumigen Überflutungen.
Auswirkungen hatten die Wetterbedingungen am Sonntag auf einen Rettungseinsatz am Schneeberg. Eine 52-jährige Wienerin hatte sich beim Abstieg eine schwere Beinverletzung zugezogen. Eine Rettung per Tau durch einen Notarzthubschrauber war aufgrund eines Gewitters nicht möglich. Die Frau wurde schließlich per Gebirgstrage abtransportiert.
Wachaubahn nach Felssturz wieder freigegeben
Gute Nachrichten gab es Montagfrüh von der Wachaubahn. Nach der Kollision eines Zuges mit Geröllmassen im Raum Emmersdorf a. d. Donau (Bezirk Melk) wurde diese wieder freigegeben. Der Zusammenstoß hatte sich am Sonntag infolge eines Felssturzes ereignet – mehr dazu in Wachaubahn kracht nach Felssturz in Geröll (noe.ORF.at; 25.7.2021).

Viele Schäden auch in Oberösterreich
Auch in Oberösterreich verursachte das Unwetter am späten Sonntagnachmittag und -abend viele Schäden. Laut der Landeswarnzentrale gingen bis 21.00 Uhr mehr als 1.100 Alarmierungen ein. Rund 5.000 Helfer waren im Einsatz. Zumindest ein Mann wurde verletzt – mehr dazu in Erneut viele Schäden bei schwerem Unwetter (ooe.ORF.at; 26.7.2021).