Niederösterreich impft

Kleine Gemeinden oft mit höherer Impfrate

Die Bereitschaft, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen, ist in Niederösterreich regional sehr unterschiedlich. An der Spitze liegen Gemeinden, in denen bereits drei Viertel der Einwohner zumindest einmal geimpft wurden, in anderen sind es unter 40 Prozent.

Laut einer Statistik der Impfkoordination von Notruf Niederösterreich erhielten mehr als 70 Prozent der impfbaren Bevölkerung – alle, die älter als 12 Jahre sind – zumindest eine Corona-Impfung. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung sind es 62 Prozent. Allerdings schwankt die Impfrate stark von Gemeinde zu Gemeinde. Einen Überblick zu den einzelnen Gemeinden und deren Anteil an Geimpften im Vergleich zur Gesamtbevölkerung findet man nun auf dem Dashboard von Notruf Niederösterreich.

Ein Blick auf das Dashboard wies am Mittwoch den Bezirk Mödling mit einer Vollimmunisierungsrate von 59,6 Prozent als Spitzenreiter aus, dicht gefolgt von Mistelbach, Korneuburg, Tulln und Hollabrunn. Schlusslicht ist der Bezirk Scheibbs mit einer Impfrate von 44,2 Prozent, knapp davor liegt Wiener Neustadt-Stadt. Die Daten entstammen dem e-Impfpass, wo geimpfte Personen ihrem Hauptwohnsitz zugeordnet werden. Aktualisiert werden die Eingaben täglich vormittags.

Gemeinden im Vergleich

Eine Impfrate von 70 Prozent oder darüber gibt es bis Mittwoch in 56 Gemeinden, allen voran Aderklaa (Bezirk Gänserndorf) mit 76 Prozent. Knapp dahinter liegen Gaaden (Bezirk Mödling), Stratzing (Bezirk Krems) und Laab am Walde (Bezirk Mödling). Die Statistik zeigt deutlich, dass Gemeinden mit hohen Impfraten eher kleiner sind, während Städte wie St. Pölten und Wiener Neustadt mit 60 bzw. 56 Prozent deutlich dahinter liegen.

In zwei der 573 Gemeinden in Niederösterreich liegt der Anteil an Erstgeimpften bei unter 40 Prozent – Dorfstetten (Bezirk Melk) und Gresten-Land (Bezirk Scheibbs). 13 liegen zwischen 40 und 45 Prozent, darunter Ertl (Bezirk Amstetten), Kleinzell (Bezirk Lilienfeld), Nöchling (Bezirk Melk), Schwarzenbach an der Pielach , Stössing (beide Bezirk St. Pölten), Randegg, Reinsberg, St. Georgen an der Leys, Wang (alle Bezirk Scheibbs), Rohr im Gebirge (Bezirk Wr. Neustadt), Altmelon, Arbesbach und Schönbach (alle Bezirk Zwettl).

1,5 Millionen Impfungen

Bis Mittwoch wurden in Niederösterreich mehr als 1,5 Millionen Injektionen gesetzt. Termine in den Landesimpfzentren und bei niedergelassenen Ärzten können weiterhin auf www.impfung.at gebucht werden. Zudem findet man auf der Plattform auch jene Ärzte, die den Impfstoff von Johnson & Johnson anbieten, hieß es in einer Aussendung von Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) und Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ).

Laut Aussendung laufen zudem Überlegungen hinsichtlich zusätzlicher Impfaktionen in den Kommunen. Möglich sein soll in einzelnen Regionen – in Kooperation mit Notruf NÖ – „auch Impfen ohne Anmeldung“, kündigte NÖ Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl an. „Die Rahmenbedingungen für die Organisation vor Ort werden gerade noch ausgearbeitet.“

Betont wurde einmal mehr die wichtige Rolle der Kommunen bei der Bekämpfung der Pandemie. Von Rupert Dworak, Präsident des niederösterreichischen Gemeindevertreterverbandes, kam der Appell an die Bundesregierung, „endlich bundeseinheitliche Regelungen zu schaffen und nicht immer die Verantwortung auf die Länder und Gemeinden abzuschieben“.