Bildung

Aufregung um steigende Schulabmeldungen

Aufregung gibt es derzeit in einigen Gemeinden im Mostviertel. Etliche Kinder wurden von der Schule ab- und zum häuslichen Unterricht angemeldet. Eltern dürften Sorge haben, dass ihre Kinder im neuen Schuljahr wieder zu Masken und Tests verpflichtet werden.

In der Gemeinde Hofstetten-Grünau (Bezirk St. Pölten) wurden neun Kinder zum häuslichen Unterricht angemeldet, wie auch die Niederösterreichischen Nachrichten berichten, in Weiten und Kilb (beide Bezirk Melk) sind es jeweils fünf. Bei der Bildungsdirektion Niederösterreich zeigt man sich noch nicht alarmiert, für die Gemeinden ist die Situation allerdings schwierig. Wenn weniger Kinder die Schule besuchen, droht die Zusammenlegung von Klassen. Es könnte dann auch weniger Lehrpersonal benötigt werden.

Vor allem für kleine Orte und Schulen problematisch

In Weiten etwa geht es um eine kleine Volksschule mit gerade einmal zwei Klassen. Nur in den Hauptgegenständen werden die Kinder nach Schulstufe unterrichtet, ansonsten sind die Kinder der ersten und zweiten sowie der dritten und vierten Schulstufe beisammen. Bei so einer kleinen Schule könne es schon problematisch sein, wenn die Teilungszahlen nicht mehr erreicht werden, heißt es aus dem Ort.

Laut Bürgermeister Franz Höfinger (ÖVP) hätten einige Eltern bereits zugesichert, ihre Kinder wieder in der Schule anzumelden, sollte es im Herbst „normalen“ Unterricht geben. Sollte es diesen nicht geben, bleibt die Frage, wo die Kinder, die nun zum häuslichen Unterricht gemeldet sind, betreut werden. In vielen Fällen scheint das noch offen. Aus Kilb heißt es, es gebe Gerüchte, dass nach einem Lehrer gesucht werde, der die Kinder in einem Verein auf die Externisten-Prüfungen vorbereiten soll.

„Geringer Anstieg“: Bildungsdirektion nicht alarmiert

Der Grund, dass jetzt gerade viele ihre Kinder abmelden, dürfte in den Formalitäten liegen. Das Abmelden eines Kindes vom Schulunterricht ist nämlich nur bis zur letzten Schulwoche möglich, das Anmelden allerdings jederzeit. Sollte es also im Herbst keine CoV-Regeln mehr geben, dann könne ihr Kind beispielsweise auch wieder zur Schule gehen, beschreibt FPÖ-Gemeinderätin Julia Nussbaumer aus Hofstetten-Grünau die Situation – umgekehrt sei das aber nicht möglich.

In der Bildungsdirektion Niederösterreich sieht man die Situation derzeit noch gelassen. Niederösterreichweit wurden zwar um rund 200 Kinder mehr abgemeldet als im Vorjahr, das sei allerdings nur ein geringer Anstieg im Vergleich zu den vergangenen Jahren, heißt es aus dem Büro von Bildungsdirektor Johann Heuras.