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APA/Barbara Gindl
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Chronik

Nachtlokale: Zusperren statt Comeback

Es sollte Anfang Juli das große Comeback der Nachtgastronomie werden, aber einen Monat später sieht die Situation ganz anders aus. Laut Branchenvertretern bleiben die meisten Kunden fern, viele Betriebe müssen sogar wieder zusperren.

„Manche machen erst gar nicht auf, manche müssen wieder zusperren, weil einfach die Kunden fehlen.“ Das sagt ein sehr besorgter Gastronomie-Spartenobmann Mario Pulker im Gespräch mit noe.ORF.at. Die Rückmeldungen der Nachtgastro-Betriebe seien überwiegend negativ.

2G-Regel macht Nachtgastro das Leben schwer

Vor allem die Verschärfung mit der 2G-Regel macht den Nachtlokalen laut Pulker das Leben schwer. Die 2G-Regel besagt ja, dass nur in die Disco darf, wer geimpft ist oder einen negativen PCR-Test hat. Das gelte allerdings nicht für Zeltfeste oder ähnliche Veranstaltungen, wo die 3G-Regel gültig ist – und das ist den Nachtgastrobetreibern ein Dorn im Auge. Pulker fordert hier eine Gleichstellung.

Österreichweit will Stefan Ratzenberger, Branchenvertreter der Nachtgastronomie, vor dem Verfassungsgerichtshof gegen die Ausnahme für Zeltfeste klagen. Ein entsprechender Schritt werde derzeit geprüft. Wegen „Gefährdung der Allgemeinheit“ durch die lockereren Regeln für Zeltfeste könnten auch noch Klagen bei Oberlandesgerichten in einzelnen Bundesländern folgen, sagte Ratzenberger vergangene Woche gegenüber den „Oberösterreichischen Nachrichten“.

Innerhalb einer Woche habe die Branche in acht Bundesländern 90 bis 95 Prozent ihrer Umsätze eingebüßt. Nur in Wien, wo mit den Gurgeltests bereits ein flächendeckendes PCR-Testsystem verfügbar ist, sei die Lage etwas besser, 45 Prozent hätten die Nachtlokale aber auch in der Bundeshauptstadt verloren.