Schon bei der Eröffnung am 13. August wartet Grafenegg mit den Solistinnen und Solisten Krassimira Stoyanova, Clémentine Margaine, Piotr Beczała und René Pape auf. Der Chor in Giuseppe Verdis „Requiem“ hätte der Wiener Singverein sein sollen, doch wegen eines Coronafalls musste das Programm am Freitag kurzfristig adaptiert werden. Ein Sänger des Wiener Singvereins wurde trotz zweifacher Impfung positiv getestet. In Absprache mit den Behörden muss das Konzert nun ohne Chor auskommen – mehr dazu in Nach Coronafall: Programmänderung in Grafenegg (noe.ORF.at; 13.8.2021). Chefdirigent Yutaka Sado leitet das Tonkünstler Orchester Niederösterreich, das Residenzorchester in Grafenegg. Verdis „Requiem“ aus dem Jahr 1874 für den italienischen Dichter Alessandro Manzoni gilt als opernhafte Totenmesse.
Bevor das „Requiem“ zu hören ist, wird eine Fanfare von Toshio Hosokawa, dem diesjährigen Composer in Residence, uraufgeführt. Es sei die erste festliche Fanfare und eine schwierige Aufgabe für ihn gewesen, sagte Hosokowa in einem Podcast des Veranstalters „Grafenegg KulturbetriebsgesmbH“. Das Werk behinhalte ein Gebet für diejenigen, die in der Coronavirus-Pandemie gestorben sind, so Hosokawa weiter, es soll aber auch Hoffnung ausdrücken.
Die Fanfare ist aber nicht das einzige Auftragswerk Hosokawas. Am 20. August, Freitag, wird im Rahmen des Festivals ein Violinkonzert des japanischen Komponisten gespielt. Es handelt sich um eine österreichische Erstaufführung, das Stück wurde vom Grafenegg Festival mitbeauftragt. Solistin ist die Geigenvirtuosin Veronika Eberle. An diesem Abend werden auch Werke der Teilnehmenden des Kompositionsworkshops unter der Leitung von Toshio Hosokawa zu hören sein. Der Eintritt ist frei.
Sendungshinweis
- Myfidelio überträgt die Eröffnung am Freitag um 19.30 Uhr live, sie wird vom ORF Niederösterreich aufgezeichnet und ist am 17. August um 22.35 Uhr in ORF2 zu sehen – mehr dazu in tvthek.ORF.at.
- In Radio Niederösterreich ist das Konzert am 15. August ab 20.04 Uhr zu hören.
Klassikstars aus aller Welt am Wolkenturm
Innerhalb von drei Wochen sind in Grafenegg die Philharmoniker aus Wien, München, Prag und Mailand zu Gast. Die Dirigenten sind ebenso hochkarätig: Herbert Blomstedt, Valery Gergiev, Semyon Bychkov und Andrés Orozco-Estrada. Als Solistinnen und Solisten werden der Violinist Leonidas Kavakos, der Cellist Gautier Capuçon, die Sopranistin Renée Fleming, die französische Pianistin Hélène Grimaud und die Cellistin Sol Gabetta auftreten.
Der künstlerische Leiter Rudolf Buchbinder selbst spielt Klavierkonzerte von Johannes Brahms (mit Maggio Musicale Fiorentino und Tschechische Philharmonie) sowie mit den Festival Strings Lucerne (Klavier und Leitung). Er ist auch Teil eines Beethovens „Tripelkonzert“, wie es in der Veranstaltungsbeschreibung heißt, mit Violonist Emmanuel Tjeknavorian und der Cellistin Harriet Krijgh.
Eröffnung des Vorjahres wird nachgeholt
An den Sonntagen von 13. August bis 5. September gibt es Matineen, etwa mit der niederländischen Violinistin Janine Jansen, dem Berliner Barock Solisten und der US-amerikanischen Opernsänerin Joyce DiDonato. Am letzten Matinee-Sonntag wird die im Vorjahr wetterbedingt abgebrochene Festival-Eröffnung nachgeholt – mehr dazu in Grafenegg: Eröffnungskonzert abgebrochen (noe.ORF.at; 14.8.2020). Komponistin und Dirigentin Konstantía Gourzís eigens für das Festival 2020 verfasste Trompetenkonzert wird mit Solist Simon Höfele uraufgeführt. Das letzte Konzert des Festivals gestalten Dirigent Andrés Orozco-Estrada, die Filarmonica della Scala di Milano und die US-amerikanische Sopranistin Renée Fleming. Sie war bereits beim ersten Festival 2007 dabei.
Da die Coronavirus-Maßnahmen für Veranstaltungen gelockert wurden, sei das Kartenkontingent aufgestockt worden, heißt es vom Veranstalter. Alle Karten sind personalisiert, damit das Contact Tracing im Ernstfall schnell funktioniert. Bei allen Veranstaltungen gilt die 3-G-Regel, Besucherinnen und Besucher müssen also entweder getestet, geimpft oder genesen sein. Eine FFP2-Maske muss bei Konzerten in Innenräumen getragen werden, sowie am Weg zu und in den Toiletten am Wolkenturm.