Nordmazedonien
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Chronik

Nordmazedonien: „Ein sehr bedrückendes Bild“

Die verheerenden Waldbrände im Mittelmeerraum breiten sich auch in Nordmazedonien aus. Nach einem EU-weiten Hilferuf erreichte ein Vorauskommando aus Niederösterreich am Donnerstag die betroffene Region und hilft vor Ort. Der Einsatzleiter spricht von einem „sehr bedrückenden Bild“.

In Nordmazedonien spitzt sich die Lage zu, die großflächigen Waldbrände würden zusehends außer Kontrolle geraten, heißt es beim Landesfeuerwehrkommando Niederösterreich. Schwer getroffen ist auch die Region Berovo an der nordmazedonisch-bulgarischen Grenze. Viele Dörfer wurden zerstört, dutzende Hektar Boden sind verbrannt, die Bewohner sind praktisch auf sich allein gestellt. Rund 3.000 Hektar Wald stehen nach wie vor in Flammen.

„Wir sind in dieses Einsatzgebiet gekommen, der Himmel hat sich verfinstert, dichte Rauchwolken, immer wieder lodern Flammen auf, die Bäume beschädigen und weitere Flächenbrände verursachen“, schilderte am Donnerstagabend Josef Huber, Leiter des Vorauskommandos und Bezirksfeuerwehrkommandant aus Neunkirchen, die Lage. Das Kommando hilft bei der Brandbekämpfung und beim Schutz der vom Feuer bedrohten Ortschaften. Außerdem führen die Einsatzkräfte Nachlöscharbeiten in den betroffenen Wäldern durch.

Höhepunkt steht möglicherweise noch bevor

In der Nacht auf Freitag soll weitere Verstärkung aus Österreich eintreffen. „Wir sondieren gerade die Lage und warten auf das Eintreffen des ersten Einsatzzuges, der in den Nachtstunden erwartet wird“, sagte Huber. Dieser Konvoi besteht aus 120 freiwilligen Helfern aus Niederösterreich und der Steiermark sowie mehreren Tanklöschfahrzeugen und speziellen Geräten für die Waldbrandbekämpfung und Wasseraufbereitungslagen.

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In der Nacht auf Freitag werden weitere Einsatzkräfte aus Österreich erwartet

Wie lange der Einsatz in Nordmazedonien andauern wird, ist unklar. Die 60 Spezialisten des Sonderdienstes „Wald- und Flurbrandbekämpfung“ aus Niederösterreich, die nun über Nacht erwartet werden, machten sich Donnerstagfrüh vom Stützpunkt des Landesfeuerwehrverbandes in Tulln auf den Weg in das Katastrophengebiet. Zuvor hatte Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner aufgrund der vielfachen Erfahrung bei Auslandseinsätzen Unterstützung aus Niederösterreich zugesagt.

Fest steht außerdem: „Wenn es notwendig ist, werden wir noch Kräfte aus Niederösterreich nachholen“, so Huber. Denn: „Es ist so, dass wir beides liefern können, die Technik und auch das Können unserer Feuerwehrmitglieder, welche eine zusätzliche Ausbildung für die Waldbrandbekämpfung mit unserem Sonderdienst in Portugal gehabt haben.“ Außerdem warnen örtliche Meteorologen, dass der Höhepunkt der Brände noch nicht erreicht sein könnte.