Sperrmüll aus Wien
ORF.at/Christian Öser
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Chronik

Immer mehr illegale Müllsammler unterwegs

In Niederösterreich sind laut Umweltverbänden zunehmend illegale Müllsammler aus dem Ausland unterwegs. Dadurch entsteht ein Schaden von mehr als zehn Millionen Euro. Auch jene, die Müll und alte Geräte auf diese Weise abgeben, machen sich strafbar.

In einzelnen Bezirken werde die Bevölkerung mithilfe von Flugzetteln oder „Kaufverträgen“ aufgefordert, alte Gegenstände zur Abholung bereitzustellen. Damit mache man sich strafbar, warnten die NÖ Umweltverbände am Sonntag in einer Aussendung. Können Materialien nicht recycelt werden, führe dies zudem zu „massiven Wertstoffverlusten“, so LHStv. Stephan Pernkopf (ÖVP).

Illegale Müllsammler verteilten in den vergangenen Wochen im Bezirk Gänserndorf Flugzettel mit einem beiliegenden „Kaufvertrag“. Mit einer Unterschrift stimme man zu, dass der Gegenstand um einen „Kaufpreis“ von null Euro den „Kleinmaschinenbrigaden“ überlassen wird.

Organisierte Müll-Kriminalität

Durch die illegale Müllsammlung werden den österreichischen Kommunen und Entsorgungsbetrieben rund 160.000 Tonnen an Wertstoffen – vor allem Altmetall – entwendet, hieß es. „Das führt zu einem Schaden von über zehn Millionen Euro“, rechneten Pernkopf und VP-LAbg. Anton Kasser, Präsident des Vereins „die NÖ Umweltverbände“, vor: „Hinter den illegalen Sammlern stehen große Organisationen, die gesammelte Waren um gutes Geld weiterverkaufen und die übrig gebliebenen Geräte und Waren dann auf billigste, und meist umweltschädliche Art und Weise, entsorgen.“ Man arbeite eng mit der Landespolizeidirektion zusammen, um dieser Illegalität Einhalt zu gebieten.

Bei illegalen Sammlern besonders beliebt sind der Aussendung zufolge Kühlschränke, Waschmaschinen, Computer und Bohrmaschinen. „In Elektroaltgeräten sind zahlreiche Stoffe und Materialien enthalten, die bei einer richtigen Entsorgung recycelt und damit wieder in den Wirtschaftskreislauf zurückgebracht werden können“, betonte Kasser. Deshalb sei es besonders wichtig, diese Produkte ordnungsgemäß in den 430 Sammelzentren in Niederösterreich zu entsorgen.

Strafen treffen nicht nur die „Kleinmaschinenbrigaden“ selbst, sondern auch jene, die Müll im Zuge dieser Sammlungen abgeben. Bei nicht gefährlichen Abfällen drohen Bußgelder bis zu 7.270 Euro, bei gefährlichen bis zu 36.340 Euro. Müllexport ohne entsprechende Genehmigung entspricht darüber hinaus einem Tatbestand nach dem österreichischen Strafgesetzbuch.