Allegro Vivo
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Kultur

Humorvoller Festivalauftakt bei Allegro Vivo

Das Musikfestival Allegro Vivo ist am Sonntag unter dem Motto „Humoresque“ in Stift Altenburg (Bezirk Horn) eröffnet worden. Geboten wurden bekannte Stücke von Dvořák und Tschaikowsky sowie eine Uraufführung von Kontrabassist Georg Breinschmid.

Nach zwei Vorkonzerten ging das 43. Allegro Vivo Musikfestival mit seinem Eröffnungskonzert in die nächste Saison. Für den künstlerischen Leiter Vahid Khadem-Missagh war von Beginn an klar: Das Thema muss Humor lauten. „Humor ist in Zeiten wie diesen nötiger denn je und Humor hebt uns aus allen Lebenslagen wie ein Anker empor. Mit der Musik ist der Humor sowieso eng verbunden, also dachte ich mir, in der heutigen Zeit ein Leitthema, das muss Humor beinhalten“, so Khadem-Missagh.

Als Solist war Kontrabassist Georg Breinschmid geladen. Bei dem diesjährigen Thema ließ er sich nicht lange bitten. „Humor braucht man immer im Leben“, sagte er gegenüber noe.ORF.at, „er ist wie ein Grundnahrungsbestandteil. Ich liebe und lebe ihn auch sehr stark. Humor hat einen sehr großen Platz in meinem Leben und dadurch auch in der Musik.“

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Das Eröffnungskonzert stand wie das gesamte Festival, unter dem Motto Humoresque

Uraufführung in Stift Altenburg

Dem Festivalmotto entsprechend machten drei berühmte Humoresquen von Antonín Dvořáks den Auftakt. Es spielte die „Academia Allegro Vivo“, dirigiert wurde von Vahid Khadem-Missagh, der außerdem als Violinist auftrat. Danach folgte die Uraufführung des Auftragswerks für Violine, Kontrabass und Streichorchester von Georg Breinschmid. „Natürlich ist das ein unglaubliches Erlebnis, hier mein Stück zu spielen, das ist auch mit Spannung und einer guten Art von Nervosität verbunden“, verriet er.

Breinschmid war bereits öfter als Musiker beim Allegro Vivo Festival mit dabei, heuer jedoch zum ersten Mal als Solist beim Eröffnungskonzert. „Das Ambiente ist gewaltig, ein unglaublicher, spiritueller Platz. Es ist ganz speziell, an diesem Platz zu spielen und die Kollegen wahrzunehmen, die Menschen wahrzunehmen in diesem langen Raum. Es ist ganz besonders“, zeigte er sich begeistert.

Waldviertel wird zu Musikviertel

Nach dem Eröffnungskonzert folgen nun sechs Wochen voller Konzerte. „Ich freue mich auf wunderbare Künstlerkolleginnen und -kollegen und internationale Kammermusiker, die hier ins Waldviertel kommen. Wir werden die schönsten Stätten des Waldviertels bespielen und wir werden das Waldviertel wieder zu einem Musikviertel machen“, betonte Khadem-Missagh. Außerdem findet die internationale Sommerakademie mit Kursen für Kinder und Eltern, Workshops und Meisterkursen statt.

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Georg Breinschmid (r.) feierte die Uraufführung seines neuesten Stücks. Begleitet wurde er von der „Academia Allegro Vivo“ und Vahid Khadem-Missagh (l.).

Neben Matinéen der Sommerakademie, zahlreichen Konzerten unterschiedlichster Künstler und Kulturfahrten erwartet Gäste am 21. August ein Galakonzert, das unter dem Motto „Wissentlich Wienerisch“ steht. Dabei liest Nicholas Ofczarek im Arkadenhof des Kunsthauses Horn Werke von Johann Nestroy, Karl Farkas, Fritz Grünbaum, HC Artmann, Helmut Qualtinger u.a. Musikalisch begleitet wird er dabei vom Festivalorchester unter der Leitung von Vahid Khadem-Missagh. Gespielt werden Stücke von Mozart, Zemlinsky, Breinschmid, Kreisler und Johann Strauß.

Von 16. bis 19. September findet das Abschlusswochenende statt, das zwei Jubilaren gewidmet ist. Anlässlich Werner Pirchners 20. Todestag erklingt sein „Shalom?“ in der orchestralen Fassung. Der 100. Geburtstag von Tangomeister Astor Piazzolla wird zudem mit seinen „Las Cuatro Estaciones Portenas“ gefeiert. Es spielt erneut das Residenzorchester Academia Allegro Vivo unter Vahid Khadem-Missagh im Stift Altenburg.