Das 45 Meter lange und sieben Tonnen schwere Rotorblatt stürzte am Samstag 100 Meter in die Tiefe. Die Spitze zerschmetterte die Aufgangsstiege, verletzt wurde niemand. Zunächst meldeten die Sensoren den Überwachungsstationen der EVN, dass etwas nicht stimmt. „Die Anlage wurde vom Sicherheitsprogramm abgebremst und in den Stillstand versetzt“, sagt EVN-Sprecher Stefan Zach, „und kurz bevor die Anlage gestanden ist, hat sich ein Rotorblatt gelöst und ist zu Boden gefallen.“
Keine Mängel bei Check vor einer Woche
Erst vor einer Woche wurde die Anlage routinemäßig überprüft, dabei wurden laut EVN aber keinerlei Mängel festgestellt – weder in der Elektrik noch beim Propeller oder den Rotorblättern. Man stehe vor einem Rätsel, heißt es.
Rotorblatt von Windrad abgebrochen
Aus 100 Metern stürzte das abgebrochene Rotorblatt eines Windrades im Windpark Glinzendorf im Bezirk Gänsernsdorf in die Tiefe. Verletzt wurde niemand. Erst vor einer Woche ist die Windkraftanlage auf ihre Betriebssicherheit hin überprüft worden.
Am Montag wurde die Kontrolle aller zehn Windräder dieses Typs, die die EVN in Niederösterreich betreibt, angeordnet – „damit ähnliche Vorfälle ausgeschlossen sind“, so Zach. Trotz des Vorfalls werde man allerdings nicht alle Windkraftanlagen kontrollieren, denn das geschehe ohnedies alle sechs Monate, heißt es. Man spricht von einem „absoluten Einzelfall“.
Experten aus Deutschland angefordert
Ob es Materialermüdung war, oder ob ein Steuerungsfehler in der Elektronik den Absturz des Rotorblattes ausgelöst haben könnte, könne man derzeit nur mutmaßen. Die betroffene Windkraftanlage sei mit neun Jahren noch nicht sehr alt, üblicherweise sind Windräder auf eine Betriebsdauer von zwanzig Jahren ausgelegt. In den nächsten Tagen sollen die Experten und Expertinnen jener deutschen Firma, die das Windrad gebaut hat, eintreffen.