L’ isola disabitata von Joseph Haydn im Congress Casino 2018
Barbara Palffy
Barbara Palffy
Kultur

Teatro Barocco zeigt Opernuraufführung

Ab Donnerstag präsentiert das Teatro Barocco Glucks Opernrarität „La Corona“ und die Uraufführung des 1779 entstandenen Melodrams „Philon und Theone“ von Georg Anton Benda. Gespielt wird in Perchtoldsdorf (Bezirk Mödling) und im Schlosstheater Schönbrunn.

Für die zehnte Saison des Teatro Barocco holte Intendant Bernd R. Bienert zwei Kostbarkeiten aus dem Fundus des historischen Musiktheaters: die Opernrarität „La Corona“ von Christoph Willibald Gluck (1714 bis 1787) und das Melodram „Philon und Theone“ von Georg Anton Benda (1722 bis 1795), das noch nie zuvor gespielt wurde.

Neben den sechs Terminen zwischen 12. und 22. August im Neuen Burgsaal in Perchtoldsdorf freut sich Bienert über einen Aufführungstermin am 1. September: „An diesem Tag ist das Teatro Barocco zu Gast im Schlosstheater Schönbrunn, am Originalschauplatz von ‚La Corona‘!“ Dort hätte 1765 ursprünglich die Premiere des im selben Jahr von Maria Theresia in Auftrag gegebene Werk stattfinden sollen. Doch die Oper wurde nicht wie geplant in Schönbrunn aufgeführt, sie geriet über Jahrhunderte in Vergessenheit.

L’ isola disabitata von Joseph Haydn im Congress Casino 2018
Barbara Palffy
2018 zeigte Teatro Barocco im Congress Casino Baden die Haydn-Oper „L’ isola disabitata“

Dass sie nun nicht nur in Perchtoldsdorf, am geschätzten Sommersitz Glucks, gezeigt wird, sondern „auch dort, wo sie vor 256 Jahren erstmals gespielt werden sollte, ist mehr als bemerkenswert“, so der Intendant. Und: "Es handelt sich um das einzig erhaltenen Wiener Barocktheater der Mozartzeit, es ist damit der perfekte Rahmen für die großen, gefühlvollen Arien, die die Oper auszeichnet“, schwärmt Bernd R. Bienert.

Bienert: „Die Partitur ist ein Meisterwerk“

Als „aufsehenerregend“ bezeichnet der Intendant auch den zweiten Teil des Abends: die Uraufführung des Melodrams „Philon und Theone“. „Die Partitur ist ein Meisterwerk aus der Feder des von Wolfgang Amadeus Mozart höchst verehrten böhmischen Komponisten Georg Anton Benda.“

Mehr als 200 Jahre wurde das Manuskript in der Österreichischen Nationalbibliothek aufbewahrt, Teatro Barocco bringt es nun erstmals auf die Bühne. „Der Intendant und Regisseur verspricht ein großartiges Werk voll verzaubernder Effekte und musikalischer Gefühlsstürme. Erzählt wird die orphische Geschichte eines Schiffbrüchigen, der nach seiner Trennung von der Geliebten während eines Sturms nach ihr sucht“, kann man auf der Website der Veranstalter lesen.