Donau in Niederösterreich
ORF/Pöchhacker
ORF/Pöchhacker
Umwelt & Klima

Donau ist in ökologisch gutem Zustand

Der Zustand der Donau hat sich zuletzt deutlich verbessert. Laut dem „Joint Danube Survey 4“, der weltweit umfangreichsten Untersuchung eines großen Flusses, weist die Donau einen ökologisch guten Zustand auf, doch es gibt auch Nachholbedarf.

Zwei Jahre lang – in den Jahren 2019 und 2020 – wurde die Qualität der Donau analysiert. Die Wissenschaftler nutzen dazu 51 Messstellen in allen 14 Donau-Ländern. In Niederösterreich wurden in Klosterneuburg (Bezirk Tulln) und Hainburg (Bezirk Bruck an der Leitha) Proben gezogen. Der wissenschaftliche Endbericht, der seit Mittwoch vorliegt, kommt zu einem positiven Ergebnis: Die Donau ist in gutem Zustand.

In der alle sechs Jahre stattfindenden Untersuchung wurden 2.400 chemische Substanzen gezielt analysiert. 580 Substanzen davon wurden im Wasser festgestellt. Laut Endbericht überschreiten aber nur wenige davon an einigen Stellen der Donau die Grenzwerte. Zudem nahm die Belastung mit Fäkalien ab, eine radioaktive Verunreinigung konnte gar nicht festgestellt werden.

Klimawandel bedroht Donau

Mit 73 Fischarten weist die Donau das fast vollständige natürliche Artenspektrum auf, in Österreich wurden davon 40 Arten gezählt. Bei der Qualität der Lebensräume für Tiere besteht aber weiterhin Verbesserungspotenzial. Vor allem eingewanderte Fremdarten sowie der Klimawandel setzen dem Fluss zu. Gleichzeitig stieg die Antibiotikaresistenz von Keimen im Wasser.

Ausblick auf die Donau
ORF
Laut der alle sechs Jahre stattfindenden Untersuchung ist die Donau in gutem Zustand

Erstmals wurde in dem Bericht auch das Vorkommen von Mikroplastik im Donau-Sediment und in Muscheln untersucht. Mikroplastikpartikel sind zwar nur in geringer Konzentration, jedoch überall zu finden. Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) sieht die Ergebnisse „als klaren Auftrag, in allen Ländern gegen die Plastikverschmutzung aktiv zu werden“. Zudem müsse die Gewässerstruktur verbessert werden.

„Kontinuierlich verbessern“

Die Ergebnisse des vierten „Joint Danube Survey“ sollen nun in die Maßnahmenplanung des Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplans einfließen. Damit soll die Donau als Naturraum, Erholungsgebiet und Wasserstraße erhalten bleiben, ergänzte Magnus Brunner (ÖVP), Staatssekretär im Umweltministerium: „Die Donau ist in einem international guten Zustand. Wir nehmen die Verbesserungspotenziale dennoch sehr ernst und wollen uns kontinuierlich verbessern.“