Coronavirus

3. CoV-Impfung: Land von Plänen überrascht

Am 17. Oktober beginnen in Österreich die Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus. In Niederösterreich laufen zwar bereits die Vorbereitungen, doch das Land wurde von den Plänen offenbar überrascht. Eine Empfehlung des Nationalen Impfgremiums fehlt noch.

Lange wurde darüber diskutiert, seit Dienstag steht das Datum für den Beginn der CoV-Auffrischungsimpfungen fest: 17. Oktober. Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) erklärt diesen Tag damit, dass jene Menschen, die als Erstes geimpft wurden und am 17. Jänner die zweite Dosis erhielten, nun neun Monate später ihre Auffrischung bekommen. Neun Monate ist übrigens auch jener Zeitraum, für den der Impfnachweis (ab zweiter Impfdosis) gilt.

Eine Empfehlung der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) erwartet der Bund dazu in den kommenden Wochen. Besonders vulnerable Patientengruppen können aber schon früher drankommen, erklärt Mückstein am Dienstag gegenüber noe.ORF.at: „Bei Immunsupprimierten können nach Rücksprache mit dem Arzt auch Antikörper bestimmt werden, die dann auch Aufschluss darüber geben, ob schon früher geimpft werden soll.“

Wesentliche Fragen offen

In Niederösterreich reagierte man am Dienstag auf diese Ankündigung überrascht. Sowohl im Büro des für die Landeskliniken zuständigen Landeshauptfrau-Stellvertreters Stephan Pernkopf (ÖVP) als auch von Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) wusste man bisher noch nichts von diesen Plänen. Wesentliche Details dazu seien nach wie vor offen, hieß es.

Erste Impfungen im Caritas-Heim
Franz Gleiß
Ab 17. Oktober sollen jene Menschen, die Ende 2020 den Erst-Stich erhielten, eine Auffrischungsimpfung erhalten

Wesentliche Fragen sind laut Königsberger-Ludwig „die genaue Dauer, wann die Auffrischung beginnen muss, ob Kreuzimpfungen zugelassen sind, ob man den gleichen Impfstoff draufimpfen muss, wie es auch bei Genesenen und Einmalgeimpften sein muss, ob es auch da eine Auffrischung braucht – all das wissen wir nicht.“ Derzeit wisse man nur, dass der Gesundheitsminister am 17. Oktober mit den Auffrischungsimpfungen beginnen will.

In all diesen Punkten würden die Bundesländer nun auf konkrete Vorgaben des Nationalen Impfgremiums warten. Diese sind frühestens in zwei Wochen zu erwarten. Denn Ende August soll die nächste Sitzung des beratenden Gremiums stattfinden. Offene Fragen an die Expertinnen und Experten, die es zu diskutieren und entscheiden gilt, gibt es also genug.