Alexandra Meixner bei ihrer Fahrt durch Amerika
Christoph Wisser
Christoph Wisser
Sport

Meixner wagt nächsten Weltrekordversuch

Seit 20 Jahren jagt Alexandra Meixner neue Herausforderungen. Zu ihren Erfolgen zählen vier Triathlon-Weltrekorde. Nun steigt ihr erster Weltrekordversuch in Niederösterreich. Ein anderer Sportler will in Wiener Neustadt den „Everest erklimmen“.

Am 17. August startet Alexandra Meixner in ihr nächstes großes Abenteuer. Die Waldviertlerin möchte in einem Monat auf dem Rennrad über 13.000 Kilometer zurücklegen. „Das Training dafür war nicht speziell, aber die Nervosität hat in den letzten Wochen Tag für Tag zugenommen und jetzt freue ich mich, dass es endlich losgeht“, schildert die 50-jährige aus St. Martin (Bezirk Gmünd) im Gespräch mit noe.ORF.at.

Der Startschuss fällt am Dienstag um 3.00 Uhr morgens auf dem Donauradweg in Hollenburg (Bezirk Krems). Ab dann will Meixner täglich an die 440 Kilometer zwischen Hollenburg und Traismauer (Bezirk St. Pölten) zurücklegen. Konkret soll dabei ein ca. zwölf Kilometer langes Teilstück pro Tag 38 mal abgefahren werden. „Ab Dienstag um 0.00 Uhr beginnt die Zeit zu laufen, und ab dann kann ich es mir selbst einteilen, wie ich es von der Belastung her anlege. Die Strategie wäre, täglich zwischen 3.00 und 5.00 Uhr in der Früh zu starten und dann so lange zu fahren, bis ich die 440 Kilometer beisammenhabe“, so Meixner.

Sportlandesrat Jochen Danninger mit Alexandra Meixner im Regierungsviertel in St. Pölten
NLK Pfeiffer
Auch Niederösterreichs Sportlandesrat Jochen Danninger (ÖVP) drückt Meixner bei ihrem Weltrekordversuch die Daumen

Gezählt werden alle gefahrenen Kilometer zwischen 17. August und 16. September um 24.00 Uhr. Den aktuellen Weltrekord, der im Ultraradsport-Weltverband WUCA als „Highest Monthly Mileage Record“ geführt wird, hält die Amerikanerin Amanda Coker, die 2017 in einem Monat rund 12.895 Kilometer bewältigte.

Eine Besonderheit im Vergleich zu vielen anderen Radrennen ist, dass das Windschattenfahren durchgehend erlaubt und daher für Meixner auch notwendig ist, um eine neue Bestmarke aufzustellen. „Wir haben herausgefunden, dass Amanda Coker damals teilweise von einem richtigen Pulk begleitet wurde und auch meine Erfahrung zeigt, dass man hinter einer Gruppe an die 30 Prozent Kraft sparen kann und so schneller und effizienter unterwegs ist.“

Windschatten-Kalender für Unterstützer

Daher wurde im Vorfeld auf Meixners Homepage auch ein Windschatten-Kalender eingerichtet, in den sich interessierte Unterstützerinnen und Unterstützer, die ebenfalls den einen oder anderen Tag kräftig in die Pedale treten wollen, eintragen können.

„Ich habe mit meinem Team bereits ausgemacht, dass ich keine Infos bekomme, wann und wie lange ich unterstützt werde, damit ich während der Fahrten nicht selbst zu taktieren beginne und dadurch vielleicht langsamer werde. Alle, die zwischen 30 und 35 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit stemmen können, wären eine große Hilfe. Für mich ist jeder, der kommt, eine große Überraschung, auf die ich mich sehr freue. Nur Tratschen während der Fahrt geht leider nicht, denn dann vergesse ich auf das Treten“, sagt Meixner lachend.

Charity-Aktion für Herzkinder Österreich

Neben dem Ziel, einen neuen Weltrekord aufzustellen, steht auch der gute Zweck im Vordergrund. Jeder abgespulte Kilometer kommt dem Verein „Herzkinder Österreich“ zugute, eine österreichweite Anlaufstelle für alle nicht-medizinischen Anliegen herzkranker Kinder und deren Familien.

Daraus will Meixner eine Extraportion Motivation ziehen. „Ich habe schon einige Unterstützer gefunden, die etwa einen oder fünf Cent pro Kilometer spenden und ich hoffe, dass so eine schöne Summe zusammenkommt. Auch deshalb will ich in den nächsten vier Wochen alles aus mir herausholen und so weit wie möglich radeln“.

„Everesting“ im EKZ Fischapark in Wr. Neustadt

Neben dem Weltrekordversuch von Alexandra Meixner wird auf dem Rennrad am 22. August auch im Industrieviertel ein ambitioniertes Projekt als Charity-Event in die Tat umgesetzt. Max Burkert aus Lanzenkirchen (Bezirk Wr. Neustadt) will 805 Mal die Rampe des Parkdecks des Einkaufzentrums Fischapark erklimmen und so 8.848 Höhenmeter zurücklegen, was der Höhe des Mount Everest entspricht.

Max Burkert auf der Parkdeckrampe des Einkaufzentrums Fischapark
charityeveresting.at
Max Burkert will am 22. August diesen nur elf Meter hohen Anstieg 805 mal bewältigen. Der Lanzenkirchner legt dabei auch 380 Kilometer zurück.

Unterstützt wird dabei das Projekt „Tsiry“, das sich in Madagaskar um grundlegende Schulbildung für Kinder und Erwachsene kümmert. „Ich hoffe, es kommen viele Leute, die unsere Spendenbox füllen und auch ich kann während der Fahrt sicher ein paar aufmunternde Worte brauchen“, freut sich Burkert auf Gesellschaft. Der 43-Jährige startet um 4.00 Uhr und möchte die Challenge an einem Tag hinter sich bringen.