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Chronik

Hilfseinsatz: Dörfer vor Flammen gerettet

Die Feuerwehr hat am Donnerstag die massiven Waldbrände in Nordmazedonien unter Kontrolle gebracht. Neben Einsatzkräften aus Slowenien kämpften 450 Freiwillige aus Österreich gegen die Flammen, darunter 250 aus Niederösterreich.

In den vergangenen Tagen durchlebten die Feuerwehrleute in Nordmazedonien dramatische Stunden. Die Waldbrände hatten immer wieder Dörfer gefährdet. Schließlich wurden aber nur einzelne Gebäude und Autos beschädigt. Weitere Herausforderungen stellten aber auch die Hitze und die Unwegsamkeit des Geländes sowie der schlechten Forststraßen dar.

Viele Wege seien „mit Schlaglöchern, die schon 30, 40 Zentimeter tief sind“ versehen, berichtete Andreas Herndler, der Einsatzleiter der Hilfskräfte aus Österreich. „Die Fahrzeuge, die normalerweise in Österreich bei einem Waldbrand zum Einsatz kommen, waren hier doch eine Nummer zu groß, weshalb wir in einer zweiten Ablöse dann kleineres Gerät nachgezogen haben, um hier wirklich direkt an die Feuer herankommen zu können“, erklärt Herndler.

Einsatz könnte am Sonntag beendet werden

Nachdem die Waldbrände am Donnerstag unter Kontrolle gebracht worden waren, wurde das Gelände mit Drohen, die auch Wärmebilder senden, kontrolliert, um mögliche Brandherde aufzuspüren. Der Einsatz wurde vom Innenministerium in Wien geführt. Am Freitag könnte bereits „Brand aus“ gemeldet werden. In diesem Fall würde der Einsatz am Sonntag enden.

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Tagelang kämpften die Einsatzkräfte in Nordmazedonien gegen die Flammen
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Am Donnerstag war das Feuer unter Kontrolle
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250 der Helfer kommen aus Niederösterreich
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Die Waldbrände hinterließen ein Bild der Zerstörung

450 Österreicher waren zur Unterstützung in Nordmazedonien, 250 davon aus Niederösterreich. Die meisten von ihnen sind Mitglieder freiwilliger Feuerwehren. „Das hier ist ganz wichtig, dass man Erfahrungen sammelt, dass man im Ausland die Gegebenheiten sieht. Es ist nicht so wie in Österreich, der Wind wechselt oft und die Gegebenheiten vom Gebirge sind ganz anders“, schilderte Helmut Kaufmann von der Feuerwehr Kirnberg an der Mank (Bezirk Melk) im Interview mit ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz.

Die meisten Feuerwehrleute nahmen sich für ihren Einsatz Urlaub, das Verständnis der Arbeitgeber wurde sehr positiv bewertet. „Mein Arbeitgeber ist eigentlich sehr verständnisvoll, was das betrifft“, sagte etwa Michael Heigl von der Freiwilligen Feuerwehr Höbenbach (Bezirk Krems). „Wenn jetzt in der Urlaubszeit mehrere in Urlaub wären, dann wäre es schwieriger, aber wenn genügend Kollegen da sind, ist es kein Problem, wenn ich mir Urlaub nehme.“ Einen Großteil der Reisekosten wird die EU zurückerstatten. Nordmazedonien hatte die EU ersucht, bei der Brandbekämpfung zu helfen.

Erneuter Austausch der Einsatzkräfte

Die Einsatzkräfte aus Österreich wurden regelmäßig ausgetauscht. Erst am Mittwoch wurde erneut ein Charterflug von Wien nach Skopje durchgeführt. Zuvor hatte sich Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner persönlich bei den Feuerwehrmitgliedern aus Niederösterreich, Steiermark und Wien verabschiedet. Die Maschine landete kurz nach Mitternacht. Am Flughafen erfolgte ein kurzer Erfahrungsaustausch mit der erschöpften, abreisenden Einsatzmannschaft, hieß es in einer Aussendung des Landesfeuerwehrverbandes Niederösterreich.

Donnerstagvormittag wurden dann die einzelnen Waldbrandteams formiert und benötigtes Gerät und Fahrzeuge überprüft. Bis zum Nachmittag erfolgten Nachlöscharbeiten im Waldgebiet im Großraum Pehčevo, bei denen trotz Regenfällen in der Nacht zuvor noch kleinere Glutnester durch die Bodentrupps des Sonderdienstes Wald- und Flurbrandbekämpfung bekämpft werden mussten.