Sujetbild: Ein Mann schaut auf eine Tafel mit vielen Terminen und Hinweisen
pixabay.com
pixabay.com
Bildung

Jobwechsel: Hohe Nachfrage nach Beratung

Ob bei freiwilligem oder unfreiwilligem Jobwechsel: Bildungsberatung kann eine Entscheidungshilfe sein, um sich beruflich neu zu orientieren. In Niederösterreich war der Bedarf an Unterstützung durch die Coronaviruskrise zuletzt groß.

Berufliche Neuorientierung ist keine Frage des Alters, betonen die etwa 30 Beraterinnen und Berater der NÖ Bildungsberatung. Berufliche Veränderungen sind auch in späteren Lebensphasen möglich – etwa dann, wenn man einen Abschluss nachholen möchte, wenn man mit dem derzeitigen Arbeitsplatz unzufrieden ist, nach einem Jobverlust oder wenn man wieder in das Berufsleben einsteigen möchte bzw. neue Qualifikationen erwerben möchte. Beratungen zu diesen Themen wurden im ersten Halbjahr dieses Jahres bereits von knapp 5.000 Menschen in Niederösterreich in Anspruch genommen. Durch die Krise stark ausgebaut wurden Möglichkeiten der Onlineberatung.

Wer Beratung aufsucht, erhält nicht nur Informationen und Entscheidungshilfen, sondern auch Unterstützung, wenn das Dickicht der Fördermöglichkeiten zu dicht erscheint. Je nach Ausgangslage können Beratungen persönlich, telefonisch oder online in Anspruch genommen werden, aber auch die Teilnahme an Intensivworkshops ist möglich. Am Ende soll es den Betroffenen erleichtert werden, beruflich einen neuen Weg einzuschlagen. Die angebotenen Leistungen sind kostenlos und in mehreren Sprachen möglich. Neben Deutsch finden Beratungen auch auf Türkisch, Arabisch, Dari/Farsi, Englisch, Polnisch, Russisch und Ukrainisch statt.

Herbst gut geeignet für beruflichen Neuanfang

Da viele Fort- und Weiterbildungskurse im Herbst starten, sei im Sommer ein guter Zeitpunkt, Beratung aufzusuchen, sagt Martin Etlinger, Geschäftsführer der MAG Menschen und Arbeit von der Koordinationsstelle der NÖ Bildungsberatung: „Die Kolleginnen und Kollegen bieten breit aufgestellt in allen Regionen ein hervorragendes Beratungsservice an und helfen den Menschen vor Ort, individuell den richtigen Fortbildungsweg einzuschlagen." Die Bildungs- und Berufsberatungen sind Etlinger zufolge niederösterreichweit an 90 Standorten möglich, unter anderem in allen Bezirkshauptstädten.

Laut den Expertinnen und Experten geht es in den Beratungen um individuelle Begleitung bei der Orientierung und Entscheidungsfindung. Dabei stehen nicht nur bisherige Tätigkeitsfelder der Betroffenen im Fokus, oft werden auch völlig neue Branchen in Erwägung gezogen. Laut dem für Arbeit zuständigen Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP) verlange auch die Krise in manchen Bereichen eine gewisse Flexibilität. „Bei derzeit etwa 45.700 Arbeitslosen in NÖ und in Kenntnis des Fachkräftebedarfs unserer Regionen ist es auch von großem Vorteil, berufliche Entscheidungen vor dem Hintergrund der Entwicklungen am Arbeitsmarkt zu treffen. Manchmal lohnt es sich, auch einen Blick in eine andere Branche zu werfen."