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Landwirtschaft

Nasser Sommer hilft Weinbauern

Im Weinbau wirkt sich der Regen der vergangenen Wochen laut Weinbauverband Niederösterreich positiv aus. Damit konnte die Trockenphase im Frühjahr kompensiert werden. Derzeit erwartet man eine gute Ernte, die Lese dürfte aber später beginnen.

Die Weinbauern blicken bisher „auf ein spannendes Jahr zurück“, sagt Niederösterreichs Weinbaupräsident Reinhard Zöchmann. Denn im Frühjahr sorgte zunächst noch die allgemeine Trockenheit in weiten Teilen des Landes für Bedenken. „Speziell der Raum von Hagenbrunn über Poysdorf bis Rohrendorf war betroffen“, sagt Zöchmann. Unter dem Wassermangel hätten vor allem junge Lagen gelitten.

Im Juli folgten jedoch heftige Hagelunwetter, die in der Wachau mit einem Schlag an die 1.000 Hektar Rebflächen zerstörten. „Einen so großen Verlust auf einmal gab es noch nie“, erzählt Zöchmann, „was uns zuerst gefehlt hat, gab es dann zu viel“. Doch von diesen örtlich begrenzten Ereignissen abgesehen hätte der Niederschlag den Reben „gut getan“.

Keine Prognose zu Ertrag

Nun hoffen die Weinbauen auf einen guten Sommerausklang, „also warme Tage und kühle Nächte“, sagt der Weinbau-Präsident, damit sich das Aroma noch besser ausbilden könne. Dass die Weinlese – im Vergleich zu den vergangenen Jahren – mit Mitte September etwas später starten wird, sei ebenfalls positiv. Doch eine klare Prognose, wie viel Wein man heuer erwartet, traut sich Zöchmann mit Blick auf die unsichere Wetterlage noch nicht zu.

Im Vorjahr wurden landesweit etwa 1,5 Millionen Hektoliter Wein geerntet. Schon damals gab es wegen Hagelunwettern in der Wachau und im Kremstal hohe Verluste. In der Wachau wurde sogar ein Minus von 31 Prozent verzeichnet. Doch das elfprozentige Plus im Weinbaugebiet Weinviertel machte diese Verluste in der niederösterreichischen Weinerntebilanz wett. Denn auf das Weinviertel entfällt etwa die Hälfte der Weinfläche Niederösterreichs.

Acht Weinbaugebiete

In Niederösterreich wird in acht Weinbaugebieten Wein angebaut – in der Thermenregion, im Kremstal, im Kamptal, am Wagram, im Traisental, in der Region Carnuntum, in der Wachau und im Weinviertel. Die meisten Winzerinnen und Winzer setzen auf Weißweine. 2020 ernteten sie davon fast 1,2 Mio. Hektoliter. Auf Rotweine entfielen etwas mehr als 340.000 Hektoliter.