GESUNDHEIT

Deutlich mehr CoV-Fälle im Sommer

Die Zahl der Coronavirus-Neuinfektionen ist nach wie vor hoch. Trotz tageweiser hoher Schwankungen geht der Trend deutlich nach oben. Vor allem im Vergleich zum Sommer 2020 liegen die Zahlen trotz verfügbarer Impfung um ein Vielfaches höher.

Vorigen Sommer war die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen in Niederösterreich vergleichsweise niedrig. Der höchste Wert zwischen Juli und Mitte August lag bei 35 Fällen. Heuer wurde dieser Wert bereits an mehreren Tagen überschritten, der Spitzenwert dieses Sommers waren bisher 157 Fälle am 13. August. Und das, obwohl in Niederösterreich mittlerweile 63 Prozent der Bevölkerung zumindest einmal geimpft wurden.

Der Trend hat laut Landessanitätsdirektion mehrere Ursachen. Einerseits wurde das Testangebot im vergangenen Jahr massiv ausgeweitet, und mehr Tests würden auch mehr positive Fälle ans Licht bringen. Andererseits hätte die derzeit dominante, wesentlich ansteckendere Delta-Variante des Coronavirus die Situation zusätzlich verschärft. Zudem seien wieder mehr Menschen auf Reisen als noch vergangenen Sommer. Viele Menschen würden sich gerade im Urlaub mit dem Virus anstecken.

Anstieg Infektionszahlen Vergleich Sommer 2020 2021
ORF

Dieses Bild zeigt sich auch im Fall des Coronavirus-Clusters im Bezirk Neunkirchen, der laut Behörde auf eine Hochzeit im Ausland zurückzuführen ist. Die Zahl der Infizierten stieg in diesem Zusammenhang mittlerweile auf 13 Menschen. Beim Cluster, der mit einem Nachtlokal im Bezirk Baden in Verbindung steht, wurden bisher 18 Gäste positiv getestet. 128 weitere Personen wurden zudem abgesondert, da sie mit Corona-Positiven Kontakt hatten.

Verschärfte Maßnahmen für Ungeimpfte

Wegen der steigenden Coronavirus-Infektionen forderte Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) am Wochenende verschärfte Maßnahmen für Ungeimpfte, etwa Zutrittsverbote im Freizeitbereich. Für Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) kommt die Diskussion jedoch zu früh, er setzt stattdessen auf die Wiedereinführung der Maskenpflicht in Innenräumen – mehr dazu in Diskussion für Mückstein „zu früh“ (news.ORF.at; 16.8.2021).

Niederösterreich fordert unterdessen, wie auch die meisten anderen Bundesländer, ein bundesweit einheitliches Vorgehen. Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) will zudem möglichst viele Menschen zum Impfen motivieren: „Das ist eigentlich meine zu tiefste Überzeugung, dass es unsere Verantwortung ist, die Menschen mitzunehmen auf den Weg. Wenn es im Endeffekt nicht reicht, werden wir uns auch gemeinsam Maßnahmen überlegen müssen. Aber auch da bin ich überzeugt davon, es macht nur Sinn, wenn man es bundesweit macht.“ Und bis dahin setzt man in Niederösterreich etwa auf Impfangebote ohne Termin.