Fischsterben in der Fischa
Martin Bauer
Martin Bauer
Chronik

Fischsterben: Sauerstoffmangel als Ursache

Der Tod tausender Fische in der Warmen Fischa im Bezirk Wiener Neustadt vor einem Monat ist auf Sauerstoffmangel und eine zu hohe Nitratbelastung zurückzuführen. Zu diesem Ergebnis, das der Behörde seit Anfang der Woche vorliegt, kam die Analyse der Wasserproben.

Die jahrelange Arbeit, die Fischaufseher Martin Bauer in vielen Projekten investierte, um die Aufzucht und den Fischbestand im Gewässer zu verbessern, waren mit einem Schlag zunichte gemacht. Tausende Fische trieben Mitte Juli im Nahbereich einer Wehr tot im Wasser. Laut Schätzungen des Fischexperten waren etwa 90 Prozent des gesamten Fischbestandes betroffen.

Die Fischereigesellschaft setzt deshalb auch eine Belohnung aus. Das betroffene Revier ist etwa neun Kilometer lang, beginnt bei Wiener Neustadt und geht flussabwärts bis Ebenfurth (Bezirk Wiener Neustadt). In diesem Abschnitt wurden laut Bauer die größten Schäden festgestellt. Die zuständige Bezirksbehörde leitete daraufhin eine Prüfung der Wasserproben ein.

„Eindeutig Abwasser-Parameter“

Seit Montag liegen der Behörde die Ergebnisse vor, die im Wasser einen Sauerstoffmangel und eine erhöhte Nitratbelastung feststellten. „Jetzt wissen wir zumindest, was im Wasser war“, sagt der Wiener Neustädter Bezirkshauptmann Markus Sauer. Denn der Prüfbericht weise „eindeutig Abwasser-Parameter“ auf, also chemische Substanzen – Stickstoff, Phosphor und Chlorid – die laut Sauer auch im Abwasser zu finden sind.

Noch nicht geklärt ist laut Behörde allerdings, wie diese Stoffe in das Wasser gelangten. Im Nahbereich der Warmen Fischa befindet sich zwar die Kläranlage Wiener Neustadt-Süd. „Ob sie damit in Verbindung steht, ob es etwa ein technisches Gebrechen gegeben hat“, sagt Sauer, müsse in den nächsten Tagen noch genau untersucht werden. Dafür sei die Abteilung für Wasserrecht und Schifffahrt zuständig.

Polizei prüft strafrechtliche Verstöße

Unabhängig von den zivilrechtlichen Ermittlungen der Behörde untersucht auch die Polizei den Fall. Hier geht es darum, ob auch strafrechtliche Verstöße vorliegen, ob die chemischen Stoffe, die schließlich zum Tod der Fische führten, fahrlässig oder vorsätzlich in die Fischa gelangten. Laut Polizei sind in diesem Zusammenhang noch weitere Ermittlungen nötig, Beamte des Landeskriminalamts und der örtlichen Polizeiinspektion kooperieren dabei mit der Wasseraufsicht.