In Gumpoldskirchen (Bezirk Mödling) präsentierten verschiedene Einsatzorganisationen die unterschiedlichen Anwendungsmöglichkeiten von Drohnen im Einsatz. Je nach Größe der Geräte können sie mit Wärmebildkameras, Suchscheinwefern oder auch mit Lautsprechern ausgestattet werden. Laut den Organisationen kommen die Drohnen unter anderem zur Lageerkundung bei Notfällen zum Einsatz. Aber auch bei der Überwachung von unübersichtlichen Großveranstaltungen, wie etwa bei mehreren hunderten Teilnehmern eines Triathlons im Wasser.
Forderung nach praxistauglichen Rahmenbedingungen
Wie wichtig die Drohnen bei Einsätzen sein können, zeigte man dem Staatssekretär des Bundesministeriums für Luftfahrt, Magnus Brunner (ÖVP) bei einer simulierten Personensuche. Das Rote Kreuz Niederösterreich hat seit zwei Jahren neben Spürhunden auch diese Technik im Einsatz. Findet die Drohne eine Person, übermittelt sie den GPS-Standort des Gesuchten an die Rettungstrupps.
Die Einsatzorganisationen in Österreich arbeiten zwar schon länger mit solchen Methoden – jedoch waren Flüge in der Nacht oder an Wochenenden nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Eine neue Gesetzesnovelle ändert das jetzt, wodurch auch solche Einsätze möglich. Allerdings mit der Einschränkung, dass nur ein „Betrieb auf Sicht“ erlaubt ist, was gerade bei der Personensuche ein Problem darstelle. Franz Jelinek vom Bundesrettungskommando bedauere das, er wünsche sich hier von der Politik praxistaugliche Rahmenbedingungen auf Bundesebene.
Staatssekretär Brunner zeigte sich dankbar für das Feedback nach den Vorführungen. Er versicherte, dass das Luftfahrtgesetz in puncto Drohnen „natürlich in ständiger Weiterentwicklung ist, gerade weil es eben eine relativ neue Technologie ist“. Die österreichischen Einsatzorganisationen seien auf diesem Gebiet schon jetzt europaweit führend, so Brunner. Er möchte mit diesen im Herbst die Praxiserfahrungen mit der aktuellen Luftfahrt-Novelle evaluieren und gegebenenfalls anpassen.
Eigene Ausbildung für Drohnen-Piloten geplant
Damit Unfälle mit den Fluggeräten in Einsätzen vermieden werden, soll es zukünftig eine intensive Ausbildung für Piloten geben. Österreichweit gäbe es bereits drei Pilotlehrgänge in Feuerwehrschulen, so die Einsatzkräfte. Außerdem ist ab einer gewissen Einsatzdauer auch ein Drohnenführerschein für die Piloten gesetzlich vorgeschrieben. Die Einsatzorganisationen betonen, dass Drohnen in Zukunft zur Standartausrüstung gehören werden.