Normalerweise gibt es auf der Bau- und Energiemesse in Wieselburg (Bezirk Scheibbs) etwa 150 Aussteller. Doch ein Drittel von ihnen wäre in diesem Jahr nicht gekommen. Die Baubranche habe Marketing-Maßnahmen derzeit schlichtweg nicht nötig, sagt Messe-Wieselburg-Direktor Werner Roher: „Die Marktlage ist so wie ich sie auch noch nicht erlebt habe in 30 Jahren. Es ist wirklich eine Sondersituation.“
Holz und Stahl seien ein knappes Gut, die Auftragsbücher voll und es fehle an Fachkräften, um die vielen Aufträge abzuarbeiten und Termine und Kostenpläne einzuhalten. „Das heißt, wenn man dann auf einer Messe steht und Kunden kommen und Anfragen stellen oder Angebote einholen wollen, kann das eigentlich nicht befriedigt werden, weil die Marktlage so ist, dass die Firmen vielfach weit bis ins Jahr 2022 ausgebucht sind“, sagt der Messe-Direktor.
Die Coronavirus-Pandemie spielt bei der Absage eine untergeordnete Rolle. Die steigenden Infektionszahlen und die unsichere Situation seien aber jedenfalls ein zusätzliches „Damoklesschwert“ bei der Planung von Messen, betont man seitens des Veranstalters.
Andere Messen finden statt
Die anderen Herbstmessen in Wieselburg, also die Fachmesse für Aus- und Weiterbildung Ende September bzw. Anfang Oktober sowie die „Bio Österreich“-Messe im November sollen aus derzeitiger Sicht dennoch wie geplant über die Bühne gehen.
Im nächsten Jahr, von 14. bis 16. Oktober 2022, soll dann auch die Bau- und Energiemesse wieder stattfinden. Die Pause nutzt der Veranstalter, um das Konzept der Messe weiterzuentwickeln. Der Fokus soll bei der nächsten Veranstaltung auf nachhaltigen Rohstoffen, erneuerbaren Energien und gemütlichem Wohnen liegen.