Dieser Tage hätte das FM4 Frequency Festival in St. Pölten über die Bühne gehen sollen. Aufgrund der Infektionslage wurde es entgegen ursprünglicher Ankündigungen dann doch noch abgesagt. Am Mittwoch wurde bekanntgegeben, dass auch der Altausseer Kirtag in der Steiermark aus demselben Grund nicht stattfinden wird – mehr dazu in Altausseer Kirtag auch heuer abgesagt (steiermark.ORF.at; 18.8.2021). Die Liste der auch in diesem Jahr pandemiebedingt abgesagten Veranstaltungen wird laufend länger.
Entgegen diesem Trend wird am kommenden Donnerstag das elf Tage dauernde Wachauer Volksfest in Krems eröffnet. Täglich werden dort circa 10.000 Menschen erwartet. Bei einem Lokalaugenschein von noe.ORF.at bei den Vorbereitungen ließ nichts darauf schließen, dass an diesen Plänen noch gerüttelt werden könnte, die Aufbauarbeiten im Stadtpark laufen bereits auf Hochtouren. Veranstalter Erwin Goldfuss rechnet aufgrund der nach wie vor ausgedünnten Veranstaltungslandschaft damit, „dass diesmal sogar mehr Leute von weiter herkommen, weil wir österreichweit das erste Fest dieser Größenordnung seit zwei Jahren sind.“ Der Kartenvorverkauf laufe jedenfalls „genauso gut wie immer“.
Volksfest sorgt in Krems für Diskussionsstoff
Hört man sich in Krems um, bekommt man ein sehr buntes Stimmungsbild. In jedem Fall ist das Volksfest Gesprächsstoff, eine Meinung dazu haben alle hier. Viele Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt sprechen von einem „Fest mit Tradition, auf das man nicht verzichten kann“ und einige kommen bereits jetzt in den Stadtpark, um vorfreudig die Aufbauarbeiten von Fahrgeschäften, Gastroständen und Co. zu verfolgen.
Andere können in Anbetracht der steigenden Infektionszahlen nicht nachvollziehen, dass das Wachauer Volksfest nun in den letzten elf Ferientagen tatsächlich genehmigt wurde. Eine von ihnen ist Christine Dlouhy. Sie findet es „in Zeiten wie diesen nicht vertretbar. Wir müssen froh sein, dass wir keinen Lockdown haben.“
Magistrat sieht keine behördlichen Hindernisse
Laut Hannes Zimmermann, dem stellvertretendem Magistratsdirektor, sei ein „eingehendes und umfassendes Covid-Sicherheitskonzept“ vorgelegt worden, das genau geprüft wurde und „in vollem Umfang genehmigt werden kann“. Eine Personenbeschränkung wird es nicht geben, auch keine Maskenpflicht oder Abstandsregeln, die zu befolgen wären.
Allerdings müssen Festbesucherinnen und -besucher heuer nachweislich getestet, genesen oder geimpft sein, um das Gelände betreten zu dürfen, erklärt Veranstalter Goldfuss gegenüber noe.ORF.at. „Wir haben bei jedem der drei Eingänge ein zweistufiuges Kontroll- und Sicherheitssystem. Zuerst werden die 3-G-Kontrollen samt Ausweiskontrolle stattfinden, erst danach geht es weiter zur Kasse und Kartenkontrolle.“ Goldfuss zufolge könne es „nach bestem Wissen und Gewissen keine Hintertürchen geben.“
Zimmermann sprach gegenüber noe.ORF.at von einer „gesicherten rechtlichen Lage, wenn die 3-G-Regel eingehalten wird“. Zudem würden die Gastronomiebetriebe die Kontaktdaten ihrer Gäste erheben, sofern diese sich länger als 15 Minuten bei ihnen aufhalten. Außerdem gäbe es heuer neben musikalischen Auftritten, gastronomischen Highlights sowie Vergnügungsangeboten und Feuerwerk heuer einen neuen Programmpunkt: Am 3. September werde ein Impfbus Station beim Wachauer Volksfest einlegen und drei Stunden lang zur Verfügung stehen. Damit sei auch für ein Impfangebot gesorgt, so der stellvertretende Magistratsdirektor. Zimmermann geht fix davon aus, dass das Wachauer Volksfest in vollem Umfang stattfinden kann, „ich wüsste jetzt nicht, was noch Hinderliches eintreten könnte.“