VIENNA,AUSTRIA,22.JUL.21 – PARALYMPICS – OEPC, Paralympic Summer Games Tokyo 2020, team photo. Image shows Nicolas Langmann, Andreas Ernhofer, Andreas Ernhofer, Bernd Brugger, Bil Marinkovic and Josef Riegler (AUT). Photo: GEPA pictures/ Johannes Friedl
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SPORT

„Blau-gelbe“ Hoffnungen bei Paralympics

Zwei Wochen nach den Olympischen Spielen geht es in Tokio ab Dienstag erneut um Gold, Silber und Bronze. 24 heimische Athletinnen und Athleten gehen bei den Paralympics an den Start. Auch sechs Sportler aus Niederösterreich gehen auf Medaillenjagd.

Von 24. August bis 5. September kämpfen 4.400 Sportlerinnen und Sportler aus 170 Ländern in 22 Sportarten um die begehrten Medaillen. Von den 24 rot-weiß-roten Teilnehmern kommen sechs aus Niederösterreich. Einige von ihnen feiern in Tokio ihre Paralympics-Premiere, andere nehmen nicht zum ersten Mal eine Medaille ins Visier.

Sechs Athleten in vier Sportarten

Schwimmen, Rollstuhltennis, Leichtathletik und Dressurreiten – das sind jene vier Sportarten, in denen die sechs niederösterreichischen Athleten um Medaillen kämpfen wollen. Andreas Onea kennt das Gefühl, Edelmetall bei den Paralympics zu gewinnen, bereits. Der 29-Jährige holte in Rio 2016 Bronze. Mit dem Schwimmbecken in Tokio konnte sich Onea bereits anfreunden.

„Ich bin ins Wasser gesprungen und habe gewusst: Das ist mein Becken, das ist mein Wasser“, ist der Niederösterreicher begeistert. „Es hat unglaublich viel Spaß gemacht, mich im Wasser zu probieren, dieses geile Stadion zu fühlen und mir vorzustellen, wie es sein wird, hier meine Wettkämpfe zu schwimmen“, sagt Onea.

RIO DE JANEIRO,BRAZIL,14.SEP.16 – PARALYMPICS, SWIMMING – Paralympic Summer Games Rio 2016, Austria House. Image shows Andreas Onea (AUT). Keywords: medal. Photo: GEPA pictures/ Christopher Kelemen
GEPA pictures/ Ch. Kelemen
Bei den Paralympics in Rio 2016 strahlte Andreas Onea mit seiner Bronzemedaille um die Wette

Neben Onea ist auch noch ein zweiter Schwimmer aus Deutsch-Wagram (Bezirk Gänserndorf) im Einsatz. Andreas Ernhofer feiert in Tokio seine Paralympics-Premiere. 2018 und im heurigen Jahr holte der 24-Jährige EM-Bronze über 50 Meter Brust. Dabei begann Ernhofer seine Schwimmkarriere erst vor fünf Jahren – ausgerechnet nach einem schweren Badeunfall, bei dem er sich drei Halswirbel brach.

„Als Kind habe ich immer die Olympischen Spiele verfolgt, jetzt bin ich selbst bei Paralympics dabei“, freut sich Ernhofer auf sein Debüt. Dabei sein soll nicht alles sein: „Natürlich träume ich von einer Medaille. Wenn am Tag X alles zusammenspielt, ist das sicher drin.“

Späte Premiere für Josef Riegler

„Besser spät als nie“ ist das Motto von Josef Riegler. Der Rollstuhltennisspieler aus Texing (Bezirk Melk) musste lange auf ein Paralympics-Ticket warten. Mit 46 Jahren konnte er sich seinen Traum von einer Teilnahme erstmals erfüllen. „Ich habe es 2016 in Rio knapp nicht geschafft. In meinem reiferen Alter ist es mir jetzt aber doch noch gelungen. Ich bin richtig happy“, so Riegler.

Niederösterreichs zweite Hoffnung im Rollstuhltennis ist Nico Langmann. Wenn der 24-Jährige zum zweiten Mal bei den Paralympics aufschlägt, wird vielleicht auch Dominic Thiem zusehen. Der Weltranglisten-Sechste ist Langmanns Trainingspartner. „Das ist weltweit einzigartig, dass ein Rollstuhltennisspieler im Umfeld eines ATP-Profis trainiert. Besser könnten die Bedingungen nicht sein.“

So viel Erfahrung wie kaum ein anderer Athlet bringt Bil Marinkovic mit. Der 48-jährige Leichtathlet wird in Tokio bereits seine sechsten Paralympics bestreiten. 2004 holte er in Athen Gold im Speerwurf, 2012 jubelte er in London über Bronze im Diskuswurf. Dazu ist Marinkovic in beiden Disziplinen vierfacher Weltmeister.

Marinkovic träumt erneut von Gold

„Die Goldene in Athen ist zwar schon lange her, ich erinnere mich aber immer noch sehr gerne daran“, so Marinkovic. „Bei den Paralympics Erster zu werden und die Bundeshymne zu hören, ist das größte Gefühl überhaupt. Ich arbeite daran, das wieder zu erleben.“ In Tokio geht Marinkovic ausschließlich im Diskuswurf an den Start.

Komplettiert wird das niederösterreichische Sextett von Dressurreiter Bernd Brugger. Der 41-jährige Ritzendorfer (Bezirk Korneuburg) nimmt in Tokio zum ersten Mal an Paralympics teil. Am Dienstag um 13.00 Uhr werden die Spiele offiziell eröffnet. Österreichs Fahnenträger bei der Eröffnungsfeier sind Speerwerferin Natalija Eder und Triathlet Günther Matzinger. Die Medaillenjagd in Tokio dauert bis 5. September.