Paudorf Montagfrüh
ORF/Thomas Koppensteiner
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Chronik

Unwetter: 100 Tonnen Sperrmüll entsorgt

Nach dem heftigen Unwetter Mitte Juli im Bezirk Krems – u.a. in Paudorf, Höbenbach und Furth – hat der Abfallverband mehr als 100 Tonnen Sperrmüll mit Sondertransporten direkt von den Häusern abgeholt. Das Angebot wurde zum Teil aber auch missbraucht.

Eine massive Gewitterzelle mit 150 Liter Regen pro Quadratmeter ging am 18. Juli am Nachmittag über mehreren Orten im Raum Göttweig nieder und ließ sonst beschauliche Bäche weit über ihre Ufer treten. In Paudorf, Höbenbach und Furth bei Göttweig (alle Bezirk Krems) standen weite Teile der Gemeinden 30 bis 40 Zentimeter unter Wasser. Die Bevölkerung berichtete von sintflutartigen Regenfällen. „Es hat einfach nicht mehr aufgehört. Autos sind aufgehoben und weggeschwemmt worden“, sagte Paudorfs Bürgermeister Martin Rennhofer (ÖVP).

Das Wasser drang auch in zahlreiche Häuser ein und führte zu enormen Schäden. Am Tag danach, als sich die Wettersituation wieder entspannt hatte, stand das große Aufräumen an. Keller mussten ausgepumpt und gereinigt werden, beschädigte Möbel wurden vor die Häuser gebracht, Schlamm und Dreck mussten beseitigt werden.

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Unwetter Hochwasser Bilanz Feuerwehr
BFK Krems/Gernot Rohrhofer
Im Raum Göttweig fielen am 18. Juli am Nachmittag bis zu 150 Liter Wasser
Unwetter Hochwasser Bilanz Feuerwehr
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Mehrere Ortschaften wie Höbenbach, Paudorf und Furth wurden überflutet
Unwetter Hochwasser Bilanz Feuerwehr
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Bürgermeister Martin Rennhofer sprach von sintflutartigen Niederschlägen
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In Höbenbach stand das Wasser zwischen 30 und 40 Zentimeter
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Viele Straßen konnten wegen der Wassermassen nicht mehr befahren werden
Unwetter Hochwasser Bilanz Feuerwehr
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Die Feuerwehren im Bezirk Krems standen im Dauereinsatz
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Unwetter Hochwasser Bilanz Feuerwehr
BFK Krems/Gernot Rohrhofer
Unwetter Hochwasser Bilanz Feuerwehr
BFK Krems/Gernot Rohrhofer

Um die Bewohnerinnen und Bewohner beim Entsorgen zu unterstützen, bot der Gemeindeverband für Abgabeneinhebung und Umweltschutz im Bezirk Krems in den Abfallsammelzentren in der betroffenen Region – etwa in Paudorf oder in Mautern – zusätzliche Öffnungstage an. Darüber hinaus wurden Lkw-Sonderfahrten durchgeführt, um den Hochwassersperrmüll direkt von den Häusern abzuholen. 100 Tonnen Müll wurden auf diese Weise entsorgt, berichtete der Gemeindeverband Krems.

2,5 Tonnen Haushaltsgeräte beschädigt

Den größten Anteil neben dem Sperrmüll hatten mit 2,5 Tonnen Haushaltsgeräte wie Kühlschränke, Gefriertruhen, Waschmaschinen und Trockner. „Bei Überflutungen in Keller und Haus ist es wichtig, rasch alle kaputten Geräte und verschmutzten Hausrat zu entsorgen. Und da muss die richtige Entsorgung schnell und unbürokratisch sein“, berichtete der Obmann des Gemeindeverbands Krems, der Bürgermeister von Grafenegg Anton Pfeifer. Dem Verband entstanden etwa durch die Sondertransporte oder die zusätzlichen Arbeitsstunden des Personals eigenen Angaben zufolge Mehrkosten von rund 30.000 Euro.

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Paudorf Montagfrüh
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Am Tag nach dem heftigen Unwetter stand das große Aufräumen an
Unwetter, Aufräumen in Paudorf (Bezirk Krems)
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Zahlreiche Keller mussten ausgepumpt, beschädigte Gegenstände entsorgt werden
In Höbebach wurde ein Schuppen weggeschwemmt
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In Höbersbach wurde ein alter Schuppen komplett weggeschwemmt
Paudorf Montagfrüh
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Der Abfallverband unterstützte die Bewohnerinnen und Bewohner beim Entsorgen mit Sonderfahrten und zusätzlichen Öffnungstagen in den Sammelzentren
Sperrmüll
GV Krems
Das Angebot der Sonderfahrten wurde teilweise aber auch missbraucht, um Keller oder Garage zu entrümpeln

Dass Lkw den Sperrmüll direkt vor Ort abholten, wurde allerdings auch von einigen Bewohnerinnen und Bewohnern aus den Gemeinden ausgenutzt, die nicht vom Unwetter betroffen waren und sich von unliebsamen Dingen trennen wollten, die selbst in einem der Abfallsammelzentren entsorgen werden hätten müssen. Problematisch seien Kübel und Container mit nicht definierbaren Flüssigkeiten gewesen, die beim Verladen zerdrückt wurden und unkontrolliert auf der Straße landeten.

„Wichtig ist, dass wir schnell geholfen haben. Ich finde es aber sehr bedenklich, wenn diese Hilfe ausgenutzt und zur allgemeinen Entrümpelung missbraucht wird“, so Gerhard Wildpert, Geschäftsführer des Gemeindeverbands Krems.