Eine massive Gewitterzelle mit 150 Liter Regen pro Quadratmeter ging am 18. Juli am Nachmittag über mehreren Orten im Raum Göttweig nieder und ließ sonst beschauliche Bäche weit über ihre Ufer treten. In Paudorf, Höbenbach und Furth bei Göttweig (alle Bezirk Krems) standen weite Teile der Gemeinden 30 bis 40 Zentimeter unter Wasser. Die Bevölkerung berichtete von sintflutartigen Regenfällen. „Es hat einfach nicht mehr aufgehört. Autos sind aufgehoben und weggeschwemmt worden“, sagte Paudorfs Bürgermeister Martin Rennhofer (ÖVP).
Das Wasser drang auch in zahlreiche Häuser ein und führte zu enormen Schäden. Am Tag danach, als sich die Wettersituation wieder entspannt hatte, stand das große Aufräumen an. Keller mussten ausgepumpt und gereinigt werden, beschädigte Möbel wurden vor die Häuser gebracht, Schlamm und Dreck mussten beseitigt werden.
Um die Bewohnerinnen und Bewohner beim Entsorgen zu unterstützen, bot der Gemeindeverband für Abgabeneinhebung und Umweltschutz im Bezirk Krems in den Abfallsammelzentren in der betroffenen Region – etwa in Paudorf oder in Mautern – zusätzliche Öffnungstage an. Darüber hinaus wurden Lkw-Sonderfahrten durchgeführt, um den Hochwassersperrmüll direkt von den Häusern abzuholen. 100 Tonnen Müll wurden auf diese Weise entsorgt, berichtete der Gemeindeverband Krems.
2,5 Tonnen Haushaltsgeräte beschädigt
Den größten Anteil neben dem Sperrmüll hatten mit 2,5 Tonnen Haushaltsgeräte wie Kühlschränke, Gefriertruhen, Waschmaschinen und Trockner. „Bei Überflutungen in Keller und Haus ist es wichtig, rasch alle kaputten Geräte und verschmutzten Hausrat zu entsorgen. Und da muss die richtige Entsorgung schnell und unbürokratisch sein“, berichtete der Obmann des Gemeindeverbands Krems, der Bürgermeister von Grafenegg Anton Pfeifer. Dem Verband entstanden etwa durch die Sondertransporte oder die zusätzlichen Arbeitsstunden des Personals eigenen Angaben zufolge Mehrkosten von rund 30.000 Euro.
Dass Lkw den Sperrmüll direkt vor Ort abholten, wurde allerdings auch von einigen Bewohnerinnen und Bewohnern aus den Gemeinden ausgenutzt, die nicht vom Unwetter betroffen waren und sich von unliebsamen Dingen trennen wollten, die selbst in einem der Abfallsammelzentren entsorgen werden hätten müssen. Problematisch seien Kübel und Container mit nicht definierbaren Flüssigkeiten gewesen, die beim Verladen zerdrückt wurden und unkontrolliert auf der Straße landeten.
„Wichtig ist, dass wir schnell geholfen haben. Ich finde es aber sehr bedenklich, wenn diese Hilfe ausgenutzt und zur allgemeinen Entrümpelung missbraucht wird“, so Gerhard Wildpert, Geschäftsführer des Gemeindeverbands Krems.