„Wir sind das Feuer am Strom“ – so lautet der neue Slogan der Kremser, der veranschaulichen soll, in welche Richtung sich der Traditionsklub in den kommenden Jahren weiterentwickeln will. Nachdem man schon 2013 mit einem Zehnjahresplan die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft gestellte hatte, soll jetzt der nächste Schritt folgen.
Meistertitel und Cupsieg vor zwei Jahren waren der vorläufige Höhepunkt eines Aufwärtstrends, den Neo-Obmann Alexander Hofmann weiter vorantreiben will: „Wir befinden uns die vergangenen sechs Jahre in einem rasanten Wachstum, stehen sportlich und finanziell ganz gut da. Jetzt geht es darum, Krems zum Topverein des österreichischen Handballs zu machen“, sagt Hofmann über die ambitionierten Ziele der Wachauer.
Vorbild Deutschlands Rekordmeister THW Kiel
Gelingen soll das mit einer weiteren Professionalisierung auf allen Ebenen. Mit neuen Sponsoren, neuen Vorstandsmitgliedern, einem neuen Schulmodell für den Nachwuchs und nicht zuletzt neuen Spielern soll an der Donau mittel- und langfristig Österreichs Handball-Hochburg entstehen. Das große Vorbild ist der vierfache Champions League-Sieger THW Kiel.
„Ich habe schon vor Jahren gesagt, dass Krems das Kiel von Österreich werden muss. Damals haben alle geschmunzelt, aber genau dort wollen wir hin. Handball ist eine Nebensportart, in Krems aber wesentlich mehr. Mit den Fans im Rücken können wir in den nächsten Jahren sehr viel erreichen“, ist Hofmann überzeugt.
HLA-Kader breiter aufgestellt
Eine noch wichtigere Rolle soll dabei in Zukunft der eigene Nachwuchs spielen, wo schon jetzt mehr als 300 Kinder für österreichische Meistertitel quer durch alle Altersklassen sorgen. Die älteren Jahrgänge können künftig besser an die HLA-Mannschaft herangeführt werden, da die zweite Mannschaft der Kremser ab dieser Saison als Spielgemeinschaft mit Langenlois in der zweithöchsten Spielklasse antreten kann. „Wir haben viele Toptalente Österreichs bereits im Verein und der Sprung in die HLA wird für die 17- bis 19-Jährigen wesentlich einfacher, wenn sie vom Niveau her schon von Erwachsenen gefordert werden“, ist sich Hofmann sicher.
Dazu konnte man auch unmittelbare Verstärkungen für das A-Team verpflichten. Neben Deutschland-Rückkehrer Romas Kirveliavicius für den Rückraum sollen unter anderem auch die beiden Rechtsaußen Stephan Wiesbauer und Matthias Führer für einen breiteren Kader sorgen. „Wir haben leider ein paar Verletzte, hoffen aber, dass diese bald wieder zurückkommen. In Vollbesetzung sind wir einen Tick stärker als vergangene Saison“, freut sich Trainer Ibish Thaqi auf die Neuzugänge. Die erste Bewährungsprobe steigt am 3. September. Dann empfangen die Kremser zum Saisonauftakt Bruck/Trofaiach. Mitte Oktober spielt man in der zweiten Runde des EHF-Cups gegen Aarau aus der Schweiz auch auf europäischer Bühne.