Coronavirus

Dritter Stich und PCR-Testautomaten starten

Wegen der steigenden CoV-Zahlen hat es am Donnerstag eine aktuelle Lagebesprechung im Land gegeben. Dabei wurde entschieden, schon nächste Woche mit der dritten Impfung zu beginnen. Zudem werden PCR-Gurgeltestautomaten aufgestellt.

Expertinnen und Experten sprechen bereits von der vierten Welle. Die Coronavirus-Zahlen steigen stetig. 2.084 Menschen sind derzeit in Niederösterreich infiziert, 68 Erkrankte müssen in Spitälern behandelt werden, 14 davon auf einer Intensivstation. Die meisten davon seien nicht geimpft, sagte Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) gegenüber noe.ORF.at.

„94 Prozent aller Patientinnen und Patienten, die derzeit wegen Corona in Niederösterreich in einem Spital behandelt werden, sind ungeimpft. Das heißt umgekehrt: Wenn man geimpft ist, ist die Wahrscheinlichkeit gegen null gehend, dass man ins Spital muss. Man hat vielleicht die Erkrankung, aber keinen schweren Verlauf“, so Pernkopf.

Auffrischung für Menschen ab 65 Mitte September

Aufgrund dieser Situation wurde am Donnerstag entschieden, „dass wir sofort mit dem dritten Stich beginnen – bei den älteren Menschen und Risikopatienten in den Pflegeheimen und Kliniken. Die werden bereits ab nächster Woche geimpft. Für alle Menschen ab 65 Jahren wird es dann ab Mitte September möglich sein“, so Pernkopf nach der Lagebesprechung im noe.ORF.at-Interview. Die Pflegebedürftigen sollen an Ort und Stelle geimpft werden, für die Menschen ab 65 Jahren stünden dann mehr als 400 Arztpraxen zur Verfügung, so Pernkopf.

Nach und nach sollen die unterschiedlichen Gruppen Zugang zur Auffrischungsimpfung haben, so Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ). Man rechnet damit, dass man im Dezember und Februar wieder große Mengen an Impfstoff benötigen wird, hieß es.

Die Bundesregierung wollte mit der Auffrischungsimpfung eigentlich auf eine Entscheidung der Europäischen Arzneimittelagentur warten. Diese hat die derzeit verfügbaren Impfstoffe noch nicht für die dritte Impfung zugelassen. In Österreich gilt die Auffrischungsimpfung formal daher als „Off label“-Anwendung – mehr dazu in Impfung sticht auch Delta aus (news.ORF.at; 26.8.2021).

Lagebesprechung
ORF
Am Donnerstag gab es eine Besprechung zur aktuellen Lage

Gurgeltest aus dem Automaten

Zudem wurde am Donnerstag beschlossen, die Teststrategie in Niederösterreich auszudehnen. „Seit zwei Monaten testen wir in 200 Apotheken mit PCR-Test. In den nächsten Tagen werden wir das jetzt mit 25 PCR-Gurgeltestautomaten erweitern“, so Königsberger-Ludwig. Diese Automaten sollen in ganz Niederösterreich verteilt aufgestellt werden. Man könne sich dann „wie bei einem Getränkeautomaten einen Gurgeltest herunterdrücken“, erklärte die Landesrätin. „Der Test kann direkt vor Ort oder zu Hause gemacht werden und wieder beim Automaten abgegeben werden. Die Tests werden eingesammelt, ins Labor gebracht, und das Ergebnis wird dann per SMS zugestellt.“

Weitere Verschärfungen oder Maßnahmen wurden am Donnerstag nicht beschlossen, man strebe bundeseinheitliche Lösungen an, betonten sowohl Pernkopf als auch Königsberger-Ludwig. Bezüglich der im Raum stehenden „1-G-Regel“ meinte Pernkopf etwa: „Es ist alles gut, das zur Vermeidung von weiteren Verschärfungen führt. Die Geimpften dürfen nicht die Dummen sein, denn sie machen ja eine Vorsorge.“

Man habe diesbezüglich mit Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) gesprochen, so Pernkopf. Vorbereitungen im Bund würden bereits getroffen, es soll aber keinen Alleingang der einzelnen Bundesländer geben. Die bundeseinheitliche Lösung erwarte man „in den nächsten Tagen“, so der Landeshauptfrau-Stellvertreter.