Corona Impfung
APA/dpa/Robert Michael
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Coronavirus

Dritte Impfung startet: Viele Fragen offen

Ab Montag wird in Niederösterreichs Pflegeheimen mit der dritten Corona-Impfung begonnen, deutlich früher als es Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) angekündigt hatte. Einige Fragen sind aber noch offen.

Gesundheitsminister Mückstein hatte ursprünglich angekündigt, dass die Auffrischungsimpfungen erst im Oktober starten sollen. Nun lautet die Empfehlung des Gesundheitsministeriums: Die dritte Impfung erfolgt sechs bis maximal neun Monate nach der vollständigen Immunisierung, also nach dem zweiten Stich.

In den Pflegeheimen wurde schon Ende Dezember mit den Impfungen begonnen, also liegen sie mittlerweile in diesem empfohlenen Zeitraum. Es sei auch genügend Impfstoff vorhanden, deshalb werde diese Woche begonnen, heißt es aus der Impfkoordination beim Notruf Niederösterreich gegenüber noe.ORF.at.

Ab Mitte September folgen dann alle Menschen ab 65 Jahren, die Risiko- und Hochrisiko-Patienten sowie jene, die AstraZeneca oder Johnson & Johnson als Erstimpfung erhalten haben. Für sie alle gilt die Frist von mindestens sechs Monaten nach der Zweitimpfung. Da die ersten vollständigen Immunisierungen mit AstraZeneca erst im Mai verzeichnet wurden, ist die Dritt-Impfung also frühestens im November möglich, Johnson & Johnson wurde erst später zugelassen. Wer mit Biontech-Pfizer oder Moderna erstgeimpft wurde, muss mindestens neun Monate warten.

Honorare und Impfpass-Eintragung offen

Geimpft werden soll in den Ordinationen der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte. Allerdings sind noch Fragen offen: So gibt es beispielsweise noch keine Honorarvereinbarung der Ärztekammer mit dem Gesundheitsministerium und der Gesundheitskasse für diese dritte Impfung. Für den Fall einer Überlastung der Ärztinnen und Ärzte, wenn rund um die Semesterferien die große Masse der Drittimpfungen ansteht, lässt sich die Politik offen, ob noch einmal Impfzentren in Betrieb gehen sollen.

Noch nicht geregelt ist auch die Eintragung der dritten Impfung im Grünen Pass. Die Impfkoordination rechnet damit, dass die ersten Drittimpfungen nachgetragen werden können, wenn alles technisch und rechtlich geklärt ist, allerdings müsste eine Lösung dafür in den nächsten Wochen gefunden werden.

Geimpft wird bei der dritten Impfung ausschließlich mit Biontech-Pfizer oder Moderna, AstraZeneca dagegen ist gänzlich aus der Impfliste gestrichen. Weiterhin offen sind alle Möglichkeiten für Erstimpfungen. Über die Homepage der Impfkoordination sind zurzeit 90.000 Termine bei 400 Ärztinnen und Ärzten in Niederösterreich abrufbar. Auch die Impfbusse, die durch Niederösterreich touren und Impfungen ohne Voranmeldung anbieten, werden mehr: Von bisher drei wird auf sechs aufgestockt.