Ein Junge springt im Freibad am Brauweg vom 3-Meter-Turm ins Wasser.
APA/dpa/Swen Pförtner
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Chronik

30 Prozent weniger Gäste in den Freibädern

Die Freibadsaison neigt sich dem Ende zu. Zeit, Bilanz zu ziehen. Die Wirtschaftskammer spricht von einer durchwachsenen Saison – wegen der Pandemie und wegen des Wetters. Im Vergleich zum „Vor-Corona-Sommer“ kamen 30 Prozent weniger Badegäste.

Immer wieder verregnete und kühle Tage und Eintritt nur mit 3G-Nachweis – die 146 niederösterreichischen Freibäder hätten es auch in diesem Jahr nicht leicht gehabt, sagte der Sprecher der niederösterreichischen Bäder, Kurt Staska, der das Strandbad in Baden betreibt. Heuer sind laut aktuellen Erhebungen etwa 30 Prozent weniger Badegäste als noch vor der Pandemie gekommmen. Die Zahlen sind ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres, auch wenn es deutliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Standorten gibt: Manche Bäder verzeichneten Zuwächse, andere wiederum mussten mit Einbußen kämpfen.

Schon der Beginn der Freibadsaison war wortwörtlich ins Wasser gefallen. Der kühle und nasse Mai lud nicht zum Baden ein. Auch die Corona-Maßnahmen dürften manche Menschen abgeschreckt haben. Der Bädersprecher berichtet von teils uneinsichtigen Badegästen: „Besonders zu Beginn der Saison gab es oft Wortgefechte im Kassenbereich, weil manche Gäste nicht einsehen wollten, dass sie im Freibad einen 3G-Nachweis brauchen.“

Mehr Urlaube am Meer und Pools im eigenen Garten

Dass weniger Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher ins Freibad gegangen sind, könnte laut Staska auch daran liegen, dass viele Menschen ihren Urlaub wieder vermehrt am Meer verbracht haben. Auch den Trend zum Baden in der Natur, also in Bächen und Teichen, spüren die Badbetreiber. Zudem spricht man in der Wirtschaftskammer von einem Boom an privaten Pools im eigenen Garten.

Nun hoffen die Bäder vor allem auf einen Herbst und Winter ohne Lockdown, damit die Hallenbad- und Thermensaison halbwegs normal über die Bühne gehen kann. In der Wirtschaftskammer Niederösterreich erwartet man sich ein „ausgewogenes Verhältnis zwischen dem Schutz der Gesundheit und der Möglichkeit, wirtschaftlich arbeiten zu können“, heißt es.