Wirtschaft

Erneut weniger Arbeitslose als vor der Krise

Wie die aktuellen Arbeitslosenzahlen zeigen, stehen die Zeichen weiter auf Erholung. Mit Ende August waren in Niederösterreich etwas mehr als 46.000 Menschen auf Jobsuche. Das sind – wie bereits im Juli – erneut weniger als vor Ausbruch der Pandemie.

Im August des vergangenen Krisenjahres waren noch 13.799 Menschen mehr auf Arbeitssuche als jetzt. Das entspricht einem Rückgang von fast einem Viertel (-23 Prozent). Damit liegt die Arbeitslosigkeit wie bereits im Juli unter dem Vorkrisenniveau von 2019. Vor Ausbruch der Pandemie waren in Niederösterreich sieben Prozent aller Erwerbstätigen im August arbeitslos, jetzt liegen wir mit 6,7 Prozent knapp darunter.

Sven Hergovich zufolge, dem Geschäftsführer des AMS Niederösterreich, geht die Arbeitslosigkeit damit schneller zurück als angenommen. "Der Aufholprozess nach der Krise hat schneller Fahrt aufgenommen, als wir noch vor wenigen Monaten gehofft hatten. Nun geht es darum, mit rascher Vermittlung die Arbeitslosigkeit weiter zu senken.“ Wie Hergovich betont, gehe die Vermittlungen jetzt wieder deutlich schneller. „So konnten zuletzt 82 Prozent aller Stellenbesetzungen innerhalb von 90 Tagen erfolgreich erledigt werden.“ Gegenüber des Vorjahres bedeute dies ein „kräftiges Plus von 63,6 Prozent“, so Hergovich. 2,5 Prozent der Stellenbesetzungen dauern ihm zufolge länger als 180 Tage.

Positive Tendenz, aber nicht alle profitieren

Der stärkste Rückgang war im Bereich der arbeitslosen Jugendlichen zu verzeichnen (-33,8 Prozent). Bei Personen im Haupterwerbsalter zwischen 25-49 Jahren ging die Arbeitslosigkeit im Jahresvergleich um 25,3 Prozent zurück, bei den Älteren über 50 Jahren um 16,7 Prozent. Wie schon seit Monaten profitieren Männer von der derzeitigen Arbeitsmarktentwicklung etwas stärker (-24,1%) als Frauen (-21,9%).

Nach Branchen gab es die stärksten Rückgänge gegenüber dem Vorjahr im Handel, wo heuer 2.497 Prozent mehr Menschen beschäftigt sind als im August des Vorjahres, gefolgt von der Beherbergung und Gastronomie mit 2.341 zusätzlich Beschäftigten. Im niederösterreichischen Bezirksvergleich fällt auf, dass sich die Situation im Most- und im Waldviertel schneller entspannt als im Wein- und Industrieviertel.

Hauptaugenmerk auf Langzeitarbeitslosen

Das größte Kopfzerbrechen bereiten derzeit Langzeitarbeitslose. Laut dem für Arbeit zuständigen Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP) liegt auf ihnen jetzt das Hauptaugenmerk. Dennoch sei die niederösterreichische Langzeitarbeitslosenquote niedriger als im Bundesschnitt. „Der schwächere Anstieg zeigt zwar, dass die Arbeitsmarktprojekte in Niederösterreich greifen, aber die Situation ist nach wie vor eine herausfordernde. Wir konzentrieren uns daher weiter auf unsere gemeinsamen Programme", so Eichtinger.